sammelthread(?) - techniken und vorgehensweisen

hier soll alles rein, was zum thema linux und musikmachen gehört, aber nicht mit speziellen programmen, speziellen distributionen oder spezieller hardware zusammenhängt...
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stardub
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sammelthread(?) - techniken und vorgehensweisen

Beitrag von stardub »

hallo zusammen,

da ich selbst immer wieder an den 'wie mache ich nun weiter'-punkt komme... dachte ich mir, es wäre sicher hilfreich und interessant mal einen sammelthread über die techniken und vorgehensweisen beim musikmachen zu starten.
natürlich ist es extrem von der stilrichtung abhängig...

also - die frage der fragen:

wie macht ihr musik.. nein.. ;)
wie geht ihr vom ersten ton bis zum fertigen track vor?

also:
- welche techniken verwendet ihr.
- welche programme verwendet ihr.
- usw.

danke euch
stardub
( mein beitrag folgt; sofort...)
stardub
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Beitrag von stardub »

also mal meine erste - ich nenne es mal elektronisches-jammen:

starten tue ich mit folgenden applikationen:
- muse - bzw. ein sequencer
- hydrogen oder sonst ein drummer

vorgehen:

1. bpm und takt setzen
2. in muse einen loop über einen oder mehrere takte setzen
3. drum preset wählen/erzeugen und haupt-drum einspielen [hydrogen]
4. bass-'ton' auf dem synthie schleifen und haupt-bassline einspielen [muse]
5. weitere midi-spuren einspielen.

gut... das wäre dann mal ein mehrtaktiger loop. genug ge'jammt

6. zusätzliche drum-pattern anlegen
7. den loop in muse erweitern und das ganze etwas arrangieren.

so.. nun die grosse arbeit

8. jede spur einzeln aufzeichen/samplen

gut.. schnipseln...

9. dann lade ich die samples in einen wav-edito (oder meinen mpc)r, schneiden schnippseln usw.

so.. zielgerade

10. die samples in einen sequencer laden und arrangieren
11. zusätzliche effekte hinzufügen
12. multitrack-recording
13. mastering

usw.
details folgen, falls erwünscht...

grz
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Beitrag von 404 Not Found »

Ich nehme hauptsächlich für Rock-Bands auf - ich benutze ardour. Dabei gehe ich so vor:

1. Schlagzeug
Die 8 Kanäle meiner Soundkarte werden so belegt:
- Bassdrum
- Snare
- 3x Toms
- 2x Overhead für das gesamte Blechmaterial
- auf der letzten Spur nehme ich Bass und Gitarre(n) zur späteren Orientierung als Leadspur auf, Bass geht direkt, Gitarre über ein Effektgerät in den Mixer - es muss ja noch nicht gut klingen. Beides bekommt der Schlagzeuger während der Aufnahme in den Kopfhörer.
Dann spielt die Band den Song gemeinsam, während ich aufnehme.
Wenn nötig, schneide ich die Schlagzeugspuren nach der Aufnahme zurecht.

2. Gitarre
Die Gitarre wird über 2 Mikros abgenommen, eins direkt vor der Box (Großmembran-Kondensator) , das andere etwas weiter hinten im Raum (Kleinmembran-Kondensator). Wenn vorhanden, nehme ich den Amp auch über einen Line-Out auf.
Es wird zuerst die Rhythmusgitarre, dann die Sologitarre aufgenommen, falls es in der Band so eine Unterteilung gibt. Die Gitarre wird ohne Effekte aufgenommen, die kommen am Rechner dazu. Cleane und verzerrte Gitarren kommen auf verschiedene Spuren.
Die Gitarre wird zwei mal aufgenommen - gedoppelt quasi, das klingt einfach dicker.
Der Gitarrist bekommt das Schlagzeug und auf Wunsch die schon vorher aufgenommene Gitarre-Bass-Leadspur in den Kopfhörer.

3. Bass
Der Bass wird zum einen über D.I. am Amp, zum anderen über ein Großmembran-kondensatormikro vor der Box aufgenommen. Den Bass zu doppeln ist meistens unnötig. Der Bassist hat Schlagzeug und Leadspur auf dem Kopfhörer.

Wenn es der Song verlangt, wird auch zuerst der Bass, dan die Gitarre aufgenommen.

4. Gesang
Gesang wird über ein Großmembran-Kondensatormikro aufgenommen. Gesang zu doppeln ist extrem schwierig, eher werden noch Harmoniespuren aufgenommen.

5. Premix
Alle Spuren werden von der Lautstärke her angelichen und im Stereopanorama verteilt.

6. Effekte
Über die Spuren werden Plugins gelegt, für Effekte wie Hall, Delay oder Modulationseffekte werden Effekt-Busse angelegt.

7. Mix
Nochmal alles anhören, eventuell Lautstärke angleichen

8. Pre-Mastering
Dafür benutze ich jamin (was sonst? :D ). Über alles kommt damit ein Multikompressor, um den Mix auf größtmögliche Lautheit und Lautstärke zu bringen, sowie ein Master-Equalizer.
Dann wird das ganze auf CD gebrannt, und die Band kann damit dann machen, was sie will.

Natürlich habe ich dadurch den Vorteil, dass ich mich nicht ums Songwriting kümmern muss, aber trotzdem meine Ideen mit einbringen kann (Okay, wenn ich für meine eigene Band aufnehme, bin ich auch ins Songwriting involviert).

Fazit: Jede Menge Arbeit, aber es macht verdammt viel Spaß.
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metasymbol
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Beitrag von metasymbol »

Elektronisches Komponieren

-Ich starte QJackCtl

-Dann sooperlooper und seq24 die miteinander im Sync sind

-Dazu diverse virtuelle Klangerzeuger (H2, VST Synths, AMS)

-Effekte, Gitarrenampsimulationen

-alles wird im laufe der Session geroutet -die meisten Geräte werden mittels zB FCB1010 ferngesteuert

-ich jamme bis ich "glücklich bin" (Gitarre, Gesang, Tasten)

-dann wird alles in Ardour geroutet und aufgenommen.

-dann kommt die Postproduktion, die aufgenommen Spuren geschnitten und verfeinert

-Mischen, mixdown

-mastering mit Jamin

Leider ist ab >jamme bis ich "glücklich bin"< etwas eher seltenes auf AudioLinux, meist stört irgendein Bug oder einfach das ganze ewige gefrickel meine Kreativität.

Deshalb gibt es ab jetzt die Variante:

-Ich starte meinen Windowsrechner und mache eine komplexe Komposition. Fehlende Features oder Abstürze gibt es nicht (selbst mit freeware), ich arbeite ungebremst.

-Die Einzelspuren in Ardour importiert, Sachen wie Gesang werden noch mal mit dem teuren Studioenquipment veredelt /neu aufgenommen.

-dann kommt die Postproduktion, die aufgenommen Spuren geschnitten und verfeinert

-Mischen, mixdown

-mastering mit Jamin
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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