Von Windows zu Linux/Ubuntu

hier soll alles rein, was zum thema linux und musikmachen gehört, aber nicht mit speziellen programmen, speziellen distributionen oder spezieller hardware zusammenhängt...
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Madecine
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Von Windows zu Linux/Ubuntu

Beitrag von Madecine »

Hallo Leute!

Ich suche nun schon lange nach einem Weg meine Audiosoftware fehlerfrei betreiben zu können. Mit Windows XP hat es in so gut wie jedem Fall nur 2 Monate gedauert, bis nach einer kompletten Systemneuinstallation mitsamt aller Programme das System zusammengebrochen ist, bei Vista haben die meisten Plugins nicht oder nur mal funktioniert und es gab Probleme mit meinem Audiointerface. Windows 7 habe ich noch nicht, aber ich erwarte keine Wunder.

Aufgrund dieser ganzen Probleme überlege ich schon seit langem, ein anderes Betriebssystem zu benutzten da vor allem Linux mit Protools einen sehr guten Ruf in Sachen Stabilität und auch Möglichkeiten bietet. Ich bin niemand, der sich besonders gut mit PCs auskennt, sondern nur jemand, der bereit ist die Zeit zu investieren, die es braucht um zu funktionieren.

Da ich nun in einer akuten Krise stecke in der jede Stunde in der ich nicht arbeiten kann eine kleine Katastrophe ist will ich es nun endlich mal angehen. Ein Wechsel des Systems macht allerdings nur Sinn, wenn ich die Programme, ich mir bis jetzt gekauft habe auch benutzen kann.

Deswegen Frage ich: Kann ich meine Software unter Linux oder Ubuntu ( wurde mir von einem Freund empfohlen ) betreiben? Ich habe:

Cakewalk Sonar 8 Producer Edition
Native Instruments Guitar Rig 4 Pro
IK Multimedia Miroslav Philharmonik

Ausserdem benutze ich ein Alesis iO|2 Audiointerface. Krieg ich diese Programme unter einem der Betriebssysteme zum Laufen? Es wäre zwar blöd, wenn Sonar 8 nicht laufen würde, da es teuer war, aber das könnte ich auch noch verschmerzen wenn es ein gutes Hostprogramm gibt, um meine VSTi-Plugins zu betreiben, in dem ich in Noten Midispuren schreiben kann etc.

Kann mich jemand aufklären? Macht es vor diesem Hintergrund Sinn, umzudenken? Ich habe bis jetzt noch nicht viel darüber gelesen, da ich keine Zeit in etwas investieren möchte, das am Ende nichts bringt. Daher entschuldigt, dass ich die Forensuche nicht benutzt habe :)


Danke im Vorraus,

MfG Christoph
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Mitsch
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Beitrag von Mitsch »

Sorry, das ich Dich da enttäuschen muss, aber unter diesen Voraussetzungen würde ich Dir ganz klar von einem Wechsel auf Linux abraten.

Das, was Du da vor hast, lässt sich nur mit Hilfe von Wine hinbiegen. Und das ist - aus meiner Sicht, der ich jetzt seit 10 Jahren mit Linux zu tun habe - weder Fisch noch Fleisch. Kann gut sein, dass Du Dich damit von alten Problemen in neue Probleme stürzt. (Was nicht heißen soll, dass es tatsächlich irgendwie funktionieren könnte. Allerdings bin ich vorsichtig geworden, wenn man sich auf Wine verlassen muss, was in Deinem Fall unabdingbar ist.)
Meiner bescheidenen Ansicht nach, lässt sich Linux nur dann sinnvoll als Multimedia-Workstation benutzen, wenn Du die entsprechenden nativen Tools nutzt, als da wären: jackd, Ardour, LADSPA-PlugIns und dazu noch verschiedene MIDI-Tools, z.B. Seq24, Rosegarden, M.u.s.E. oder ähnliches. Guitar Rig ist vermutlich so eine Gitarren-Amp-Simulation, wie Rakarrack oder Guitarix.

Was Deinen Migrationsbestrebungen noch entgegen läuft, ist, dass Dein Audio-Interface nicht unter Linux läuft (wir hatte es erst kürzlich von genau diesem Interface) und da erstmal Hardware angeschafft werden müsste.

Mich wundert zwar nicht, dass man Probleme mit Windows bekommen kann (kenne ich aus meiner Win98er Zeit - die letzte Windows Version, die ich noch benutzt habe), dass es allerdings so schlimm ist, verwundert selbst mich - da muss sich doch mal irgendwann irgendwas verbessert haben...? Kann es vielleicht sein, dass es hier vielleicht ein paar grundsätzliche Probleme mit Deiner Hardware gibt? Ein billiges Netzteil vielleicht? Oder irgendein anderer Defekt?

Ich hatte das Glück, das Pferd nicht von hinten aufzäumen zu müssen, da ich schon länger Linux-User war und mir meine Hardware dementsprechend ausgewählt habe. Was ich bei der Software an Kosten sparen konnte, habe ich in hochwertige, zu Linux passende Hardware gesteckt, was alles in Allem bestimmt 1500€ waren. In Deinem Fall haben wir jetzt teure Software/Hardware, die überhaupt nicht zu Linux passt und aus der Du irgendwas machen willst. Mhh. Sehr schwierig.

Tut mir Leid - ich rate niemandem gerne davon ab, Linux zu benutzen. Du müsstest allerdings erst einmal all Dein Zeug (Hardware UND Software) verscherbeln und alles neu aufbauen, damit da etwas draus werden kann. Ein großes Risiko, erst recht, weil Du noch nicht einmal ausprobieren kannst, worauf Du Dich einlässt (ohne Audio-Interface). Zeitmangel ist auch noch vorhanden. Sorry - da spricht wirklich ALLES dagegen!

Trotzdem liebe Grüße!
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corresponder
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Beitrag von corresponder »

danke mitsch,
dass wollte ich so auch schreiben, war nur zu faul...


gruss

c.
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Mitsch
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Beitrag von Mitsch »

:)
Madecine
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Beitrag von Madecine »

Hm ok,

Bin zwar jetzt ein bisschen deprimiert, aber auf jeden Fall danke für die Aufklärung! Ich wusste nicht, dass da soviel Planung hintersteckt. Vielleicht werd ich irgendwann mal umschulen, aber jetzt muss ich erstmal pragmatisch denken ... ^^


Also, ich verabschiede mich,

MfG Christoph
zettberlin
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Beitrag von zettberlin »

Na gut, ich sehe nicht ganz so schwarz.

Leider stimmt es, dass Dein Alesis unter Linux beim besten Willen nur Stress und keinen Nutzen bringen kann. Was die Weichware angeht:

Wenn Du wirklich mit MSWin die Faxen dicke hast kannst Du:

Cakewalk und IK in einem Windows laufen lassen, das in VMWare unter Linux läuft. Das funktioniert sehr gut, bringt aber grosse Latenzen und ist damit für Realtimearbeiten nicht geeignet. Aber Du könntest so recht bequem Deine Projekte in WAV-files exportieren, die Du dann unter Linux in Ardour benutzen kannst.

GuitarRig läuft direkt unter Linux via WINE-asio. Dem Vernehmen nach auch durchaus sehr gut. Ansonsten gibt es inzwischen auch einige AMP-Simulationen für Linux, die ich zum Beispiel für alles, was ich mache verwende.

Auf jeden Fall empfehle ich, mal einen Blick auf ein Linux-Audio-System auf Live-CD/DVD zu werfen. Pure:Dyne und AVLinux habe ich gerade getestet - die funktionieren sehr gut und sind einigermaßen aktuell.
nostrum fungitur
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Mitsch
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Beitrag von Mitsch »

zettberlin hat geschrieben:Cakewalk und IK in einem Windows laufen lassen, das in VMWare unter Linux läuft.
Gar nicht so blöd, wenn Dir unter XP die Kiste alle 2 Monate an 'n Arsch geht: Windows in 'ner VM installieren, alles einrichten, ein paar Kopien von der VM machen, Musik produzieren, bis alles auseinander fällt und dann die nächste VM runterreiten.

Andererseits würde es mich unheimlich ankotzen, wenn ich gut 1000 € für Software (ohne Betriebssysteme) und Hardware hingeblättert hätte und die dann nur über ein virtuelles Konstrukt bedienen könnte. Außerdem: Wenn ich Gitarre spiele, dann kann ich Latenzen ja nun wirklich überhaupt nicht brauchen. Wie soll ich da in den Groove kommen oder mal 'ne Rückkopplung hinbekommen, wenn der Verstärker immer 'ne halbe Sekunde hinterherhinkt...?

Ich will ja hier nun keinen Support für Windows anbieten (abgesehen davon, dass ich das gar nicht kann :) ), aber irgendwie fasziniert mich das: Wie kommt es, dass XP nach spätestens 2 Monaten abkackt? Hast Du schon versucht, Dir auf 'ner Extra-Partition ein separates Windows-System einzurichten? So nach dem Motto: Mit einem mache ich Musik und mit dem anderen gehe ich ins Internet, spiele meine Spiele und mache den Murks, den man sonst so mit dem Rechner machen kann... Das empfiehlt sich eigentlich immer, wenn man irgendwas ernsthaft mit 'nem Rechner machen will, dass man dann Alltag und Arbeit scharf trennt - entweder mit 'nem Dual-Boot-System oder gleich mit einem separaten Computer.

Dass man XP früher oder später schrottet, wenn man ständig Programme installiert und deinstalliert, ist mir geläufig (- und tatsächlich etwas, wo Linux uneingeschränkt die bessere Wahl ist.) Wenn Du es vielleicht bisher so gehandhabt hast, dann wäre das vielleicht der richtige Ansatzpunkt, den es zu verändern gälte.

Wenn die Treiber vom Audio-Interface das Problem sind, würde ich das Ding einfach zurückgeben! Treiber und Interface sind eins: Das muss tun, sonst ist das Ding sein Geld nicht wert! Vielleicht kannst Du Dir dann gleich was rauslassen, was Dich nicht so sehr auf ein Betriebssystem festnagelt.

Ansonsten vielleicht bis später - habe im letzten Post ganz vergessen, dass das Ausprobieren auch mit einer Onboard-Karte ganz gut funktionieren kann.
[werbetext]Wenn Du Unterstützung in Sachen audio4linux brauchst, bist Du immer gerne willkommen![/werbetext]

Grüße!
Und Kopf hoch! ;)
wolke
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Beitrag von wolke »

hiho, ich will hier ja überhaupt nicht reinquatschen oder so, aber das alesis io|2 rennt perfekt unter linux (alsa). logo kein software mixer. für jede regelmöglichkeit gibt es eben ein echtes poti am gerät. mittels jack kannste alle connection machen buffer, frames und samplerate einstellen. monitoring geht ja direkt am device. da gibt es auch noch nen netten monitor mixer. der stellt den mix zwischen software und hardware monitoring. also ich habe das interface und bin recht zufrieden damit. für gelegentliche aufnahmen perfekt, weil es ja schon mikrofon eingänge mit phantom mitbringt. die klang-qualität ist erstaunlich gut für den preis.
einziger wermutstropfen sind katastrophale brummschleifen bei schlechten laptop-stecker-netzteilen (kostengünstige replacement-adapter). hier ist dann batterie betrieb angesagt. oder eben gute netzteile.
gruß wolke
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Mitsch
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Beitrag von Mitsch »

wolke hat geschrieben:ich will hier ja überhaupt nicht reinquatschen oder so, aber das alesis io|2 rennt perfekt unter linux (alsa).
Na, wenn das kein Grund zum "Reinquatschen" ist...? Immer schön laut sein, wenn wir Scheiße verzapfen! :)
Jetzt sehe ich auch das Missverständnis: Knaeby's Device heißt Alesis IO|26 und nicht nur IO|2. Da scheint eine kleine Zahl einen großen Unterschied zu machen. Gut zu wissen!

Grüße!
zouk
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Beitrag von zouk »

Hallo,

ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Windows XP nach 2 Monaten so zerschossen ist, dass es nicht mehr läuft. Meines läuft bereits seit 6 Jahren einwandfrei.

Wenn es bei Dir so schnell geht, dann läuft was anderes falsch. Festplattendefekt? Schlampig erstellte Treiber billiger Peripherie? Oder hast Du noch eine Menge anderer Programme installiert wie das riesige Office? Besonders übel sind vor allem Spiele, die machen das System kaputt.

Für Musikproduktion solltest Du einen Windows-Computer (WC) immer dediziert verwenden, also nur zum Musik machen und zu nichts anderem.
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linuxchaos
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Beitrag von linuxchaos »

hallo zouk,

herzlich willkommen bei audio4linux.de.

grüsse
l.chaos
http://www.audiowerkstatt.de
sommi
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Beitrag von sommi »

linuxchaos hat geschrieben:herzlich willkommen bei audio4linux.de
LINUX solltest Du für Zouk groß & fett schreiben :pillepalle:
Obwohl mir die Abkürzung WC ziemlich gut gefällt :mrgreen:
zouk
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Beitrag von zouk »

Hallo zusammen,

ich verwende beides, Linux und Windows. Beides hat spezifische Vor- und Nachteile.
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khz
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Beitrag von khz »

zouk hat geschrieben:Beides hat spezifische Vor- und Nachteile.
full ack

<troll>doch ist beides digital, wo es für die übersetzung der musikr nur 0/1 gibt. wer braucht schon das "dazwischen"? klingt ja auch so.mp3</troll> ;)

gruß khz
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