bernd stellt sich vor (LIVE)

Hier geht es um Livemusik auf der Bühne und PA.
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bernd
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bernd stellt sich vor (LIVE)

Beitrag von bernd »

Hallo Forum,

ich stelle mich vor:

Ich bin im Bereich der beschallten Musik tätig. Mein Signalweg beginnt an der Schnittstelle zur Kunst, derzeit noch analog Mic und Line, dann greife ich in die Signale ein und schicke sie zur nächsten Schnittstelle, Schall, der Uns mit dem Publikum verbindet. "Uns? Du bist doch Techniker ...wollte ich nicht gerade Gitarre spielen würde ich Deine Stereoanlage bedienen, mach einfach lauter"

Der Stoff meines Tätigkeitsfeldes birgt einige Diskussions-Risiken. Vielleicht ist es klug mit der Schaffung eines "LIVE" Forums eine dünne Linie zu ziehen, um A4L Studiothemen nicht zu sehr mit den Kontroversen zwischen LIVE- und Konserve-Fraktion zu belasten. Das waren schon weit vor dem ersten musikalischen Bit zwei Welten auf der selben Kugel.
Dann bin ich natürlich ein entsetzlicher Pragmatiker, der sich die Frage stellt, was seine Arbeit eigentlich mit Linux zu tun hat. Ich nutze was mir dient, und bin damit Nucleus für endlose Kontroversen. Von meinem Audio-Materialpark ist nur Ardour und Jack unter GPL. Und doch ist alles Linux. Verbindet mich die Tatsache, daß ich gerade mit UBUNTU tippe mit der Linuxwelt? Oder ist es nur mein unangenehm steigender Blutdruck beim Booten eines Tortengesicht-OS?

Und hierbei belasse ich mal meine Vorstellung, ich möchte A4L bereichern, also beschreibe ich wohl am Besten womit ich mich gerade beschäftige. Schlagwort ist "Virtual Soundcheck" also der Soundcheck für ein Event, ohne Musiker auf der Bühne, oder gar völlig Offline meinem "Studio", die PA ersetzt durch Abhörmonitore (don`t try this at home ;-) ). Dazu brauche ich die Tonsignale der Musiker, also aufgenommene Tonspuren. Diese Tonspuren sollen aus einem Aufnahme/Projekt-Studio (nicht meinem, ich habe keines) , Proberaum... ...vom Konzert am Vortag stammen. Ziel des Ganzen ist, für das kommende Event ein Sounddesign erstellen.

Ich habe schon einige "Gerätschaften" beisammen:

- Allen&Heath iDR32 (Bühne) nebst Editor-Arbeitsplatz (FOH)

dieses System ist erprobt. Dazu soll dann spielen:

- Selbstbau-Rechner mit "Zotac Geforce 9300 Sockel775 mini-ITX", Intel E7600, OS X
- M-AUDIO MOBILEPRE USB (für analog Audio am FOH)
- Allen& Heath iLive Dante 64x64 IP-networking card (Hardware-Einschubschnittstelle für iDR32, noch nicht käuflich)

Der Rechner soll die "Mehrspurmaschine" werden. Dazu sind folgende Programme aufgespielt:

- JackPilot http://www.jackosx.com/about.html
- Ardour2 Ardour 2.8.11 for OS X Intel
- Audinate Dante "Virtual Soundcard" (Softwareschnittstelle zwischen IP-Netzwerk und Core-Audio) http://www.audinate.com/

Da es die Einschubschnittstelle noch nicht gibt kann ich bisher nur sagen, daß das zumindest virtuell miteinander spielt. Mein erster Post im "Live" Forum wird irgendwann erklären wie ich das - nicht alleine ;-) - geschafft habe, fragt mich dann aus. Spätestens wenn ich endlich die Einschubkarte habe, und so mit Audio testen kann, werden ich sehr viele Fragen haben. Deswegen stelle ich mich hier vor. Selbstverständlich freue ich mich über jede Frage rund um Schall, eröffnet ein Thema, oder schreibt eine PN.

jetzt seid Ihr dran, quetscht mich aus.

Viele Grüße, Bernd
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corresponder
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Re: bernd stellt sich vor (LIVE)

Beitrag von corresponder »

ich quetsch dich nicht aus, sage nur herzlich willkommen auf A4L und eventuell sollten wir wirklich einen PA/Live bereich aufmachen...
da ich dich schon seit ca. 15 jahren perönlich kenne freue ich mich natürlich, dass du hier gelandet bist!
hab im Offtopic einen Bereich PA/Live erstellt...

gruss

c.
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bernd
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Re: bernd stellt sich vor (LIVE)

Beitrag von bernd »

Moin,

so weiter gehts, nachdem ich die Dante-Hardwarekarte für die iDR endlich habe. Das spielt jetzt tatsächlich Alles.

Nochmal zur Beschreibung
"Bühnenseitig" die iDR von Allen&Heath, das ist eine I/O Wandlerkarte mit DSP Kreuzschiene, also bis auf die fehlende Bedienoberfläche ein digitales Mischpult. Dort steckt jetzt die M-Dante Hardwarekarte drin, ein Audio über Netzwerk-System. Netterweise hat die iDR einen 100Mbit-Switch an dem intern die Netzerkschnittstelle für die Bedienung des DSP dranhängt, und jetzt auch extern die Netzwerkschnittstelle der Dante-Karte. Von dort gehts mit 100Mbit CAT5 zum Rechner am Mischplatz:

Auf diesem
(OS X) Rechner läuft der
iLive Editor zur Bedienung der iDR, ist die
virtuelle Dante-Soundkarte DVS als Software installiert, die so tut als wäre sie Hardware, die nutzt
CoreAudio, genauso wie
JackOSX auch, das die Verbindung zu
Ardour herstellt.

Die Clock kommt von der iDR, das Dante-Netz synchronisiert darauf, damit ist die Clock im Rechner, aber hier verliert sich die Spur.

FRAGE 1: Was macht Jack mit der Clock? Synchronisiert Jack auf die Clock einer Soundkarte?
FRAGE 2: Synchronisiert Ardour auf eine von der Soundkarte vorgegebene Clock? Wie, wo?

Jetzt wo ich mit Ardour aufnehmen und wiedergeben kann, immerhin 32 Tracks rein und 32 raus, über 100Mbit-LAN, würde ich natürlich auch gerne rechnerseitig den Signalen lauschen können, während das Dante-Netz in Betrieb ist. Dazu habe ich eine M-Audio Mobilepre USB. In Jack taucht zwar irgendein Gerät auf, aber nur solange ich die Audioverwaltung (Systemeinstellungen) von OS X offen habe.

FRAGE 3: Wie stelle ich Jack diese zweite Soundkarte zur Verfügung? Kann Jack überhaupt zwei unterschiedliche Soundkarten?

Ich habe hier gelesen, daß man z.B. Onboardsoundkarten im BIOS abschalten sollte, damit externe Karten richtig gemanaged werden.

FRAGE 4: Warum?


Wie immer bin ich dankbar für jeden kleinsten Tipp, oder auch verlinkten Lesestoff.

Liebe Grüße, Bernd
zettberlin
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Re: bernd stellt sich vor (LIVE)

Beitrag von zettberlin »

bernd hat geschrieben:Moin,


FRAGE 3: Wie stelle ich Jack diese zweite Soundkarte zur Verfügung? Kann Jack überhaupt zwei unterschiedliche Soundkarten?
Prinzipiell nicht. Warum auch -- wenn zwei Karten synchronisiert sind, hat man mit Zugriff auf den Master auch die Slaves zur Verfügung.

Ansonsten gibt es wie immer verschiedene virtuelle Wege, auch dann mit mehreren Karten zu arbeiten, wenn diese nicht synchronisiert sind. Der einfachste ist ein Tool namens alsa_in. Wie der Name verrät, kann man damit unter Linux beliebige unter Alsa laufende Soundkarten als In/Out für jack einhängen.
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Re: bernd stellt sich vor (LIVE)

Beitrag von linuxchaos »

hallo bernd,

zettberlin hat gerade schon alsa erwähnt. und dieses "schlagwort" wirst du hier immer wieder finden, weil jack unter linux ja auf dem alsa-"treiber" aufsetzt und da mit alsa einiges möglich ist, wird jack bei z.b. zwei soundkarten einfach von uns "verarscht": wir haben die möglichkeit, mehrere soundkarten als eine zu definieren (mittels der datei .asoundrc) und so behandelt sie jack dann natürlich auch (so war das zumindest mal - bitte verbessert mich, wenn ich da jetzt mist erzähle - zettberlin hat ja schon einen anderen weg vorgeschlagen (und gehe bei ihm dann davon aus, dass das ein gangbarer weg ist), keine ahnung, was der technisch gesehen macht)...

und so sieht jetzt auch meine antwort zur synchronisation aus, falls du nicht die wordclock, sondern die synchronisation im sinne von mtc oder SMPTE meinst ;-)
der eigentliche midi-sequencer (der, den alle midi-sequencer-guis unter linux verwenden) ist teil von alsa (daran sieht man, dass alsa kein normaler treiber im win-/mac-sinne ist). dieser sequencer hängt von der (audio-)samplerate ab, also der word-clock.
ich glaube, dass jack-transport-system das unter linux genauso macht, wie der alsa-sequencer.

soweit meine gedanken zu frage1.
und zu frage2: grundsätzliche transport-synchronisations-auswahl ist bei ardour etwa mittig oben (rechts von der schwarzen zeit-anzeige).

falls du reine word-clock-synchronisation meinst:
bei dingen wie word-clock macht ardour meines wissens nach nix eigenes, sondern greift nur auf jack zu. und jack macht nix eigenes, sondern übernimmt die einstellungen der soundkarte.

ob dir das jetzt in deiner "welt" weiter hilft, weiss ich aber nicht :?

zu deinem system spekuliert: dante liefert die word-clock in den rechner. damit jack die sehen kann, muss dante von jack als soundkarte erkannt werden (wie eine digital-soundkarte, deren wordclock einstellung auf extern steht und die diese von extern bekommt. wäre das der fall, hätten jack und ardour (zumindest unter linux) kein problem mit dem thema...

noch verwirrter oder hilft´s beim denken?

viel erfolg.

grüsse
l.chaos
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Re: bernd stellt sich vor (LIVE)

Beitrag von zettberlin »

linuxchaos hat geschrieben:hallo bernd,

zettberlin hat ja schon einen anderen weg vorgeschlagen (und gehe bei ihm dann davon aus, dass das ein gangbarer weg ist), keine ahnung, was der technisch gesehen macht)...
Ich war selbst überrascht, als ich von alsa_in das erste mal gehört habe. Prinzipiell tut das tool etwas ähnliches wie die asoundrc im laufenden Betrieb. Der Vorteil ist, dass völlig klar bleibt, welche Hardware Koch und welche Kellner ist...

linuxchaos hat geschrieben: ob dir das jetzt in deiner "welt" weiter hilft, weiss ich aber nicht :?
Eine USB-Soundkarte sollte von Core-Audio genauso wie von Alsa erst mal plug/play bereit gestellt werden. Das Signal liegt also irgendwo an und ein tool, es an Jack anzuschließen, sollte keine Raketenwissenschaft sein.

Wir haben hier übrigens auch einen Mac-Experten an Bord ;-)

Wie isses, Maestro? Euer Einsatz, Eure Heiligkeit: :twisted:
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Re: bernd stellt sich vor (LIVE)

Beitrag von metasymbol »

zettberlin hat geschrieben:
Wir haben hier übrigens auch einen Mac-Experten an Bord ;-)

Wie isses, Maestro? Euer Einsatz, Eure Heiligkeit: :twisted:

Du meinst jetzt nicht mich? Es mag an der frühen Stunde liegen, aber so richtig kapiere ich nicht worum es hier geht!

FRAGE 3: Wie stelle ich Jack diese zweite Soundkarte zur Verfügung? Kann Jack überhaupt zwei unterschiedliche Soundkarten?
Man muss kapieren, das JACK immer das nutzen kann was das BS/der Audiotreiber auch verwalten kann. ALSA/WDM kennen zusammengesetzten Geräte nicht, deshalb kann JACK auf Linux nur auf die Ressourcen einer Audiokarte zugreifen. CoreAudio aber kann es. Man fügt einfach zwei unterschiedliche CoreAudio fähige Hardwaregeräte zu einem virtuellen Gerät zusammen. (aggregate device) - dmit startet man dann eben JACK.

Inzwischen stürzt JACK auch nicht mehr ab, wenn ein solches zusammengesetztes Audiogerät eingesetzt wird. Wie das jetzt in technischen Details funktioniert, keine Ahnung! Es funktioniert einfach. Ich weiß ja auch nicht genau wie meine Lunge funktioniert und trotzdem kann ich damit das Lebensnotwendige Atmen erledigen!
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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Re: bernd stellt sich vor (LIVE)

Beitrag von zettberlin »

metasymbol hat geschrieben:
zettberlin hat geschrieben:
Wir haben hier übrigens auch einen Mac-Experten an Bord ;-)

Wie isses, Maestro? Euer Einsatz, Eure Heiligkeit: :twisted:

Du meinst jetzt nicht mich? Es mag an der frühen Stunde liegen, aber so richtig kapiere ich nicht worum es hier geht!
Hast Du aber anscheinend doch ;-)
metasymbol hat geschrieben:
FRAGE 3: Wie stelle ich Jack diese zweite Soundkarte zur Verfügung? Kann Jack überhaupt zwei unterschiedliche Soundkarten?
Man muss kapieren, das JACK immer das nutzen kann was das BS/der Audiotreiber auch verwalten kann. ALSA/WDM kennen zusammengesetzten Geräte nicht, deshalb kann JACK auf Linux nur auf die Ressourcen einer Audiokarte zugreifen. CoreAudio aber kann es. Man fügt einfach zwei unterschiedliche CoreAudio fähige Hardwaregeräte zu einem virtuellen Gerät zusammen. (aggregate device) - dmit startet man dann eben JACK.
Das wäre dann das Gleiche wie mit einem virtuellen Device via asoundrc. Damit kann man Jack auch unter Linux mit mehreren Karten gleichzeitig laufen lassen, die als ein virtuelles Device zusammengefügt sind. So richtig spassig ist das allerdings nicht, weil die verschiedenen Karten nicht den gleichen Taktgeber verwenden. Deshalb ist die alsa_in/out Methode meist besser, weil man beim Aufruf zumindest eine Samplerate zwangsweise vergeben kann und es unzweifelhaft klar ist, wer Master und wer Klient ist..

Auf jeden Fall sieht die Methode, die MacOSX anbietet, deutlich intuitiver/Menschenfreundlicher aus als die krude Synthax von asoundrc. Interessant! Danke Maestro ;-)
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Re: bernd stellt sich vor (LIVE)

Beitrag von metasymbol »

zettberlin hat geschrieben:
Auf jeden Fall sieht die Methode, die MacOSX anbietet, deutlich intuitiver/Menschenfreundlicher aus als die krude Synthax von asoundrc. Interessant! Danke Maestro ;-)
Das sowas auch mit ALSA geht hatte ich verdrängt aber auch schon mal irgendwo gelesen. Und in der Einfachheit und Mächtigkeit von CoreAudio in Verbindung mit den normalsterblichen GUI hatte mich damals einfach völlig überzeugt. Die problemlose Integration von JACK hat mir vollkommen die Augen geöffnet, das JACK "nur" die Audioengine von Ardour ist.
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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