Warum jetzt plötzlich?

warum opensource wie linux verwenden? warum bietet das neue möglichkeiten? warum kein bock auf den weg der industrie? und was denkst du darüber?
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metasymbol
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Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von metasymbol »

http://www.pro-linux.de/news/1/16530/ad ... linux.html
Adobe erwägt Creative Suite für Linux

Der Vorschlag eines Benutzers, die Adobe Creative Suite für Linux anzubieten, stieß auf eine, zumindest für Adobe, unerwartet hohe Resonanz.
Was das für den Bereich der kommerziellen Software für Linux bedeuten würde ist unglaublich. Richtig üble DAUs würden mit Ubuntu und Photoshop die Models auf den Werbeplakaten, Zeitschriften und Blogs verschönern. Ganz dumme Anwender, die nicht "Kernel kompilieren" "fstab" "sudo" sondern nur Blur Filter, Ebene Addieren, subtrahieren und invertieren kennen, die alles über Masken wissen aber nichts über root, etc/security/limits.conf. würden plötzlich wie eine Legion von Untoten umherziehen und immer mehr grässliche Software Vampire auf Linux hervorbringen, die ihren übelst verseuchten proprietären Code dafür verwenden die Menschheit zu manipulieren, auszubeuten und zu versklaven. Überall würden anwendbare Closed Source Monster den dicken lieben Pinguin missbrauchen als Plattform für ihrer widernatürlich gut funktionierende Software. Reaper würde schnell nachziehen. Tausende anderer kleiner Firmen auch. Ein Appstore auf Ubuntu würde plötzlich ganz andere Dimensionen bekommen. Nvidia macht bei Wayland mit, alle möglichen Soundkartenhersteller würden wegen den Creative Suite Apps "Premiere" und "Audition" Treiber anbieten. Alles dem Teufel geweihtes Zeug, geschlossen bis ins Mark. Ardour 3 hätte innerhalb eines Jahres mindestens 3 kommerzielle Gegenspieler. Gimp würde weitestgehend durch "Photoshop Elements" ersetzt werden. Microsoft kündigt Office für Linux an.

Der totale Alptraum?
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
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stevie777
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von stevie777 »

Warum jetzt plötzlich?
Ehrlich gesagt glaube ich, Abobe steht mittlerweile vor dem Problem , dass die Photoshop & Co. mittlerweile derartig gut funktionieren, dass die User anfangen, kostenpflichtige Upgrades zu verweigern. Wozu was neues kaufen, wenn das alte doch eigentlich völlig ausreicht? So wie immer mehr Firmen "gebrauchte" Office-Lizenzen älterer Versionen kaufen, stellen viele User eigentlich durch alle Arten von Anwendungen fest, viel besser im Vergleich zu vorher ist es nicht wirklich. Auch wenn ich mir im Audiobereich den Querschnitt der Anwendungen für PC/Mac anschaue, halte ich die Entwicklung der meisten Sequenzer, Sampler und Plugins für weites gehend ausgereizt. Jedenfalls fehlt meistens der große Wurf, der den Preis mancher Updates rechtfertigt. Und die Tatsache, dass mit dem Update meist auch der Ressourcenhunger gerne mal um 50% wächst, lässt mich einmal mehr überlegen, worin jetzt der bahnbrechende Vorteil bestehen soll.

Da kann es ein sinnvoller Schritt sein, mit der Erschließung einer weiteren Plattform neue Käuferschichten zu erreichen. In wieweit das Schule machen würde und wer auch immer wann nachzieht oder eben auch nicht, bleibt glaube ich fraglich.
brummer
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von brummer »

@metasymbol

Ja, und Linux wird dann umbenannt in Windux . . .

Sollten deine Visionen Wirklichkeit werden, Wechsel ich halt zu BSD.
Das werden dann wohl viele machen, und ihr könnt euch dann euren proprietären Dreck alleine reinziehen.
Du hast schon recht, OpenSource war schon immer ne Scheiß Idee, Diese Ideologisch gefärbte Denkweise führt doch zu nichts, nur Probleme, besser man schwimmt mit dem Strom, dann kommt man auch zu Ergebnissen.
Wissenserhaltung ist doch nebensächlich, scheiß drauf, Hauptsache es funktioniert schnell und einfach, keine Zeit verlieren, hop , hop, der nächste Kunde wartet, das muß schneller gehn, . . . .
Bloß nichts lernen müsse, hop, hop , das muß schneller gehn . . .
Und die die Versuchen eine Alternative dazu aufzubauen, kriegen wir schon klein, also auf zu Windux, last uns dem Pinguin die Flügel stutzen.

:nixda:

Ich will dir deine Illusionen ja nicht rauben, aber zumidestens mit debian läuft das nicht, guck ma hier:
http://www.debian.org/News/2010/20101215.de.html
und hier:
http://www.debian.org/social_contract#guidelines
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stevie777
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von stevie777 »

brummer hat geschrieben:
Das werden dann wohl viele machen, und ihr könnt euch dann euren proprietären Dreck alleine reinziehen.
Naja, wenn es je nach Anwendungsbereich die einzige Möglichkeit ist, nicht zu irgendeinem halbwegs funktionierenden, sondern zu einem guten Ergebnis zu kommen, bleibt mitunter auch nix anderes übrig :D
brummer hat geschrieben:
Du hast schon recht, OpenSource war schon immer ne Scheiß Idee
Nööö. Drum sind wir ja alle hier. :wink:
brummer hat geschrieben: Bloß nichts lernen müsse, hop, hop , das muß schneller gehn . . .
Nun, es wird ja gerne behauptet, das Linux einfach nur anders ist, nicht komplizierter. Und das ist eine Aussage, die oft grundlegend falsch ist. Es ist das eine, Geduld mitbringen zu müssen. Es ist etwas anderes auch mit Geduld am Ende zu keinem wirklich verwertbaren Ergebnis zu kommen und sich bestenfalls mit einem Kompromiss zufrieden geben zu müssen. Auch das ist Lernen, nämlich Lernen aus Erfahrung.Und danach folgt immer die Frage nach der Konsequenz. Und wenn der freiheitsliebende Linuxianer den Aufruf zum Lernen wörtlich nimmt, lernt auch er dabei und hat Verständnis. Nämlich dafür, dass die Relation zwischen Lernaufwand und Resultat für den ein oder anderen Linux interessierten in keinem Verhältnis steht.
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von brummer »

stevie777 hat geschrieben:Es ist etwas anderes auch mit Geduld am Ende zu keinem wirklich verwertbaren Ergebnis zu kommen
Es gibt durchaus Leute die alleine mit OpenSource zu dem gewünschtem Ergebnis kommen, diese sage aber von sich selber, das sie noch lange nicht "am Ende" dessen sind, was sie lernen können /wollen. :wink:
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stevie777
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von stevie777 »

brummer hat geschrieben:Es gibt durchaus Leute die alleine mit OpenSource zu dem gewünschtem Ergebnis kommen, diese sage aber von sich selber, das sie noch lange nicht "am Ende" dessen sind, was sie lernen können /wollen. :wink:
Ohne ein praktisches Beispiel klingt das was Du sagst ja durchaus nachvollziehbar :D Ob die Leute, die das von sich behaupten können dabei noch Zeit hatten, ihr Instrument zu üben oder einfach nur mal 'nen Abend mit der Frau einen Film in der Glotze zu gucken, kann nur jeder für sich selbst beantworten. Gerade die Suche nach einem Fehler ist bei vergleichsweise spezieller Audiohardware und dem vergleichsweise speziellen Anwendungsbereich Audio/Video die zeitlich nicht absehbare Suche nach der berühmten Stecknadel im Heubunker.

Ich kann mich noch gut an meine Bootprobleme erinnern, die mich über Wochen in den Wahnsinn getrieben haben. :lol: :lol: Ich habe ein ganzes Wochenende damit zugebracht, Ardour kompiliert zu bekommen. Dass so etwas für Dich kein Problem darstellt, ist mir schon klar. Und wenn Ardour einen anschließend damit belohnen würde, zeitgemäße Features zu bieten, wäre die Sachlage sicherlich auch eine andere. :D

Wahrscheinlich kann man mit den entsprechenden Workarounds auch damit irgendwie zurecht kommen. Aber all das sind Themen, die wir schon in aller Länge und Breite hatten. Auch das es in diesem Forum für eine Audio-Community, in der, wie Du sagst, der ein oder andere alleine mit Open Source zu einem gewünschten Ergebnis kommt, meiner Meinung nach vergleichsweise wenig Audio zu hören gibt :D

Ich fände es deshalb gut, wenn die Linux-Plattform mehr mit kommerzieller Software versorgt werden würde. Denn kommerzielle Software muss längst nicht mehr so teuer sein, wie sie einmal war. Was nutzt mir freie Software, die mich in dem dafür vorgesehenen Anwendungsbereich der Möglichkeiten beraubt, die mir vorher kommerzielle Software geboten hat? Das macht mich selbst doch nicht wirklich freier, sondern schränkt mich doch eher ein. :D

Als Musiker und ambitionierter Home-Recorder bin ich gerne bereit, mich mit den Linux-Eigenarten intensiv auseinander zu setzen, so wie ich es in den Anwendungsbereichen Office, Grafik und html auch getan habe. Der Aufwand bei allem, was sich um Audio/Video dreht, steht allerdings definitiv in keinerlei Verhältnis, zu den zuvor genannten Sparten. Und ich muss noch Musiker bleiben können bevor ich Informatik-Crack werden muss, um halbwegs komfortabel einen passablen Track aufzunehmen.
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von brummer »

stevie777 hat geschrieben:Was nutzt mir freie Software, die mich in dem dafür vorgesehenen Anwendungsbereich der Möglichkeiten beraubt, die mir vorher kommerzielle Software geboten hat?
Da ham wiers wieder, "was nutzt mir", kurze Antwort = :keks:

OpenSource bedeutet die Offene Weitergabe von Wissen. Es kann dir "nutzen" zu verstehen wie alles funktioniert.
Wie die Sendung mit der Maus. Das kann CloseSource nicht leisten. :wink:
Nun, da der Wissens stand einigermaßen hoch ist, gibt es natürlich auch immer mehr "Nutzer", Anwendungsgebiete.
Das führt natürlich zu solchen Forderungen wie sie hier immer wieder gestellt werden. Allerdings, nur von denen die am Wissen selber kein Interesse haben, die eben nur "(aus)nutzen" wollen.
Da müsst Ihr euch doch die Frage gefallen lassen, warum bleibt ihr denn dann nicht bei eurem OS (windoof oder Hackintosch) ?
Was stimmt den damit nicht ? Wozu dieser Aufwand ein Anderes OS zu etwas machen zu wollen, was es nicht ist?

Oder um ma ne anderes Beispiel zu nennen, ein Motorrad, bietet sicher nicht soviel Komfort wie ein Auto, aber es macht (denen die es fahren) mehr Spaß.
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stevie777
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von stevie777 »

brummer hat geschrieben: OpenSource bedeutet die Offene Weitergabe von Wissen. Es kann dir "nutzen" zu verstehen wie alles funktioniert.
Das klingt ein bisschen nach "Nicht für's Leben, sondern für die Schule lernen wir :D Es ist schon nicht uncool, wenn Wissen auch anwendbar ist.
brummer hat geschrieben:Das kann CloseSource nicht leisten. :wink:
Na, wo ein Wille, da auch ein Weg. :lol:
brummer hat geschrieben: Das führt natürlich zu solchen Forderungen wie sie hier immer wieder gestellt werden. Allerdings, nur von denen die am Wissen selber kein Interesse haben, die eben nur "(aus)nutzen" wollen.
Aha :D Wer Software nicht zum Laufen bekommt, sodass sie ihm einen Nutzen bringt, ist nur zu faul zum lernen und will eigentlich nur ausnutzen ??? :D
Zuletzt geändert von stevie777 am Di Dez 21, 2010 6:55 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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metasymbol
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von metasymbol »

Es gibt leider ein global auftretendes Kommunikationsproblem zwischen (Linux) Anwendern und Entwicklern. Ich finde es toll das wir hier bei audio4linux.de sehr direkt direkt an der Basis -zwischen Anwender und Entwickler uns Austauschen und streiten können. Wir müssen lernen, uns gegenseitig zu verstehen und zu respektieren. Ein Anwender ist nichts ohne die von Entwickler gecodeten Programme: Aber ein Entwickler braucht auch die Anwender, wenn er nicht nur für Heimgebrauch programmiert. Durch JackLab haben mich die anderen aus dem Team quasi "gezwungen" die reine Anwendersicht zu verlassen und auch die Entwicklerperspektive zu integrieren. Ich wurde ja selbst so zum Distributionsentwickler und habe so eigentlich alle Grundlagen gelernt die man braucht, um ein administrierender Poweruser zu sein. Ich habe auf keiner OS Plattform irgendwelche Probleme, mich zurechtzufinden, bin mit professioneller Anwendung ebenso vertraut wie mit Entwicklerwerkzeugen.

Mir fällt immer wieder auf, das die beiden Parteien wenn sie von einer Sache reden aber zwei Dinge meinen.

- Poweruser sind in der Computer nutzenden Welt eher eine Ausnahme.
- Für die meisten Anwender sind Computer und Programm schlicht ein Werkzeug, was funktionieren soll.
- (Freie) Entwickler haben deutlich andere Bedürfnisse an eine funktionierende Computerumgebung als ein kreativer Anwender von Programmen.
- Entwickler sollten respektieren, das kreative Arbeit mit Musik und (bewegten) Bildern (Was durch das Anwenden ihrer Programme geschieht) einem des Programmierens ebenbürtige klassische Kunst ist
- Anwender sollten respektieren das Entwickeln eine in sich vollständige, moderne Kunst ist, die nicht unbedingt eines Publikums bedarf, sondern aus sich selbst heraus im Feedback ist.
- Programmieren ist eine Kunst, ein Programmierer ein Künstler. Guter Code ist ein modernes Kunstwerk.
- Ein Programm (gutes Beispiel guitarix) ist nur Code - erst der Gitarrist erweckt es zum wahren Leben, durch den Musiker bekommt das Programm erst seine Bestimmung
- Nur der Anwender kann am Ende beurteilen, ob das Programm gut ist, nicht an Anhand des Quellcodes, sondern inwieweit es seinen kreativen Prozess (Das Anwenden) unterstützt, zugänglich ist, die Bugs auf ein erträgliches Maß dezimiert sind.
- Der Code ist das Haus und der Musiker ist der Bewohner des Hauses.
- Anwender und Entwickler bedingen einander, der eine ist ohne den anderen nichts.

In unserem winzigen Forum hier haben wir eine deutliche Vermehrung von Powerusern: Jeder hier hat sich mehr oder weniger mit Entwicklerwerkzeugen auseinander setzen müssen und man ist ja auch bereit zu lernen. Dies ist eine gute Schule und die ist nur möglich, weil der Code offen ist. Ich bin auch stolz, die heutigen Kulturtechniken Coden und echte Computerbeherrschung mit dem traditionellen Kunstbegriff zu leben. Das macht mich zum teil einer freien Elite, einer weltweiten, aber überschaubaren Gruppe von Wahnsinnigen, die irgendwelche ganz speziellen Sachen wollen.

Für mich als Künstler ist ein Computer ein Überinstrument, eine universelle Schnittstelle. Aber weniger der Quellcode, sondern die Anwendbarkeit sind für mich entscheidend, wenn es um meinen freien Ausdruck geht. Freie Musik kann ich auch mit Closed Source Software produzieren, wenn ich das will. Aber wie ein guter Musiker bin ich immer bestrebt, das Instrument von Grund auf zu entwerfen, hier bietet mir freie und offene Software die Gelegenheit, schon viel früher in die gestaltenden Prozesse einzugreifen.

Aber letztendlich, und da müssen wir realistisch sein: Für Linus selber war Linux einfach nur "just for fun" und nicht das Evangelium. Inzwischen ist er mit diesem Spaß mehrfacher Millionär geworden und nicht mit Predigten, sondern mit Offenheit. Auch offen sein für funktionierende Lösungen. Die reinen "Free Software Evangelisten" meist dickliche ältere Männer mit Vollbart sind tatsächlich eine 68er Generation der IT, die mit ihren puristischen Idealen zwar grundsätzlich recht haben, aber guckt man sich die Welt an ist vom "Sommer der Liebe" nur Rauchverbot und Ökosteuer über geblieben. Willkommen in der Diktatur der Freiheit!
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von telefonhoerer »

Closed Source zwingt Alle, Alles von Grund auf neu zu entwickeln, da kommt doch wesentlich mehr rüber als z.B 15 popel-guis für cdrecord ;-).
Und wenn das Gimp-Projekt mal Konkurenz auf Linux-Desktop hätte würden Die womöglich mal das unbenutzbare Mac-Look&Feel überdenken...
Wenn ich ein paarhundert Euro für Adobe-Kram ausgebe dann installier ich doch nich Ubuntu und lösch das vorinstallierte Win. Adobe bringt Das wenn überhaupt für prof. Kunden raus die sagen: Wir ham ein homogenes Linux-Umfeld und deswegen kaufen wir derzeit nix von Euch.
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von metasymbol »

telefonhoerer hat geschrieben:.
Adobe bringt Das wenn überhaupt für prof. Kunden raus die sagen: Wir ham ein homogenes Linux-Umfeld und deswegen kaufen wir derzeit nix von Euch.
Da denk ich anders. Die Creative Suite wird im Medienbereich sowohl von Freelancern als auch von klassischen Agenturen verwendet. Die kaufen eine Lizenz oder Volumenlizenzen ein und setzen es auf der Plattform ein, die da ist. In den Agenturen wird oft dem Wunsch entsprochen, Mac einzusetzen, aber aus Kostengründen und weil das Programm im Grunde genauso auf Windows läuft wird vermehrt Windows eingesetzt. Gerade Freelancer sehen oft nicht ein sich einen in der Anschaffung vermeintlich teureren Mac zu kaufen. Und da alle ständig sparen müssen, damit die Gewinne saftiger werden, ist der Gedanke, so ein Ubuntu LTS einzusetzen anstatt Windows ein reiner Kostenfaktor. Die Entscheidung, Linux einzusetzen auf der Workstation des Medienarbeiters wird in diesen Betrieben erst fallen, wenn Creative Suite für Linux erhältlich, getestet und im harten Produktionsalltag anwendbar ist. Dazu muss es auch Firmen geben, die Rechner mit Ubuntu LTS / SUSE Enterprise anbieten; Microsoft und Dell zB.

Aber Recht hast du in einem, der frickelnde Heinmanwender mit PC Welt SuperMegaLinux wird sicher nicht der Kunde sein; diese Menschen haben zwar alle "ihr Photoshop" - aber gecrackt aus der Tauschbörse.
Zuletzt geändert von metasymbol am Di Dez 21, 2010 3:42 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von telefonhoerer »

ohne passablen Drucker und vor allem Scannersupport wird sich Linux dort schwer tun
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von zettberlin »

stevie777 hat geschrieben:
Ohne ein praktisches Beispiel klingt das was Du sagst ja durchaus nachvollziehbar :D Ob die Leute, die das von sich behaupten können dabei noch Zeit hatten, ihr Instrument zu üben oder einfach nur mal 'nen Abend mit der Frau einen Film in der Glotze zu gucken, kann nur jeder für sich selbst beantworten. Gerade die Suche nach einem Fehler ist bei vergleichsweise spezieller Audiohardware und dem vergleichsweise speziellen Anwendungsbereich Audio/Video die zeitlich nicht absehbare Suche nach der berühmten Stecknadel im Heubunker.
Wenn ich so in die Foren mit den glücklichen Mac/Win/-Nutzern sehe, scheinen einige zuweilen auch deshalb so glücklich zu sein, weil sie sich Filme mit Frauen anglotzen können, während sie darauf warten, dass der Hersteller ihrer Hardware einen tatsächlich funktionierenden Treiber bereitstellt.

Um es noch einmal ganz kurz und bündig zu sagen:

Wer mehr als 2-3 Tage(und dann für 10-12 Monate nicht mehr) an seinem System frickelt, ist entweder mit einem unlösbaren Problem konfrontiert oder möchte gerne frickeln.

Ja, ich bastle auch andauernd. Es interessiert mich eben, andere spielen WOW oder sitzen vor der Glotze oder lernen Iaido - ich bastle an/in Linux.

Wenn ich aber mal Zeit habe, Musik zu machen, starte ich einfach einen Rechner mit Suse11.2, Ardour und ein paar Plugins und Zynadd und Guitarix etc. Und von dem Moment, an dem ich auf den Ein-Knopf drücke bis zu dem Moment, in dem der erste Ton aufgenommen ist, vergeht keine ganze Minute.

Und ja, sorry das sagen zu müssen, es funktioniert tatsächlich *alles*.
Ich habe letzten Sonntag das übliche Weihnachtsvideo in Kdenlive gemacht. Dazu hatte ich ein paar Tage vorher Kdenlive aus den Quellen gebaut ( ca. 2h gebraucht, die Abhängigkeiten sind divers...). Sonntags habe ich dann im Kreise der Familie aus ca 200 Clips in 6 verschiedenen Formaten einen 40min-Film geschnitten und mit zwei Tonspuren vertont. Der Editor ist kein einziges mal abgestürzt, die Clips lagen auf einer FAT32-USB-Platte, ich habe 3 Videospuren verwendet und Titel hinzugefügt. Das Ganze auf einem Lenovo-Thinkpad mit Dual-Centrino und ganzen 2GB RAM. Unter Fedora 14 mit dem freien Radeon-Treiber. Während der ganzen Arbeit habe ich nicht ein einziges Mal ein Terminal öffnen müssen. Alles Point/Klick. Lediglich beim Rendern für DVD gab es eine Ungereimtheit. Das Programm wollte das VOB erst bauen, nachdem ich es neu gestartet hatte. Nach dem DVD-Assistenten hatte ich dann ein fertiges ISO, das ich nach Brennen in K3B in jedem verfügbaren DVD-Player abspielen konnte.

Ganz normal oder?
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von stevie777 »

zettberlin hat geschrieben: Ganz normal oder?
Bei einem Linux-Journalisten definitiv. :mrgreen:
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Re: Warum jetzt plötzlich?

Beitrag von zettberlin »

stevie777 hat geschrieben:
zettberlin hat geschrieben: Ganz normal oder?
Bei einem Linux-Journalisten definitiv. :mrgreen:
Ich könnte mir ja noch ein paar Probleme und Schwierigkeiten ausdenken, wenn Dir das ein besseres Gefühl gibt. In dem Falle würde ich allerdings mit einem Honorar rechnen...

Zum Beispiel könnte ich verraten, dass einige Clips verwackelt sind und dass die 3gp-Filmchen von meinem alten Telefon ganz schön pixeln. Ach so: und für das DVD-Menü musste ich selbst ein Bild als Hintergrund auswählen... und die Texte für die Titel musste ich selber tippen - verdammtes Linux-Gefrickel!!
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