gx_head (guitarix)

mixer, effekte (ladspa und vst), metronome, notensatz, stimmgeräte und was sonst noch an audio-programmen bleibt...
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metasymbol
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von metasymbol »

brummer hat geschrieben:ich bin von dem Konzept des re-ampings noch nicht so überzeugt,
Mir ist ja klar, das ich keine Ahnung von dem Thema habe (spiele ja erst seit 30 Jahren E Gitarre) und meine unqualifizierten Bemerkungen nicht erwünscht sind; Aber mit "re-amping" ist eigentlich gemeint, das man das unbearbeitete Signal in einen echten Gitarrenamp routet und vice versa mit einem Mikro wieder aufnimmt. "re-amping" in gx_head führt das ganze ad absurdum. Man möge mir meinen unwissenden Beitrag entschuldigen, aber ich bin einfach zu dumm, die Sache soweit zu abstrahieren und zu primitiv, mich jetzt zurückzuhalten.
Warum soll jemand, der sich an die GPL hält und die Software weitergibt dann vom Autor des Quelltextes und seinen Anhängern verfolgt werden?
brummer
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von brummer »

metasymbol hat geschrieben:Mir ist ja klar, das ich keine Ahnung von dem Thema habe
krieg dich wieder ein man,
metasymbol hat geschrieben:"re-amping" in gx_head führt das ganze ad absurdum.
Das ist genau was ich meine, deswegen spiele ich ja mit dem Gedanken den postamp wieder rauszuschmeisen, nicht weil die Idee vom "Ahnungslosen Nullchecker"kommt :ohno: :D
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autoandimat
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von autoandimat »

Also ich würde schon noch gerne etwas mit dem Postamp herumschrauben. :D Ich war nie ein sonderlich guter Theoretiker und hab insofern keinen wirklichen Einblick wann was etwas warum absurd ist. Im Grunde drehe ich so lange die Knöpfe (meistens nicht sehr lang) bis etwas herauskommt das im Gesamtgefüge zu nem für mich befriedigenden Ergebnis führt.
...bin da eher ein Freund der praktischen Beispiele. Und als Friese sehe ich in ausgefallenen Methoden eh kein Hindernis. :lol:

Die Ampabnahme mache ich z. B. oft brutal mit nem Kotec KM916E. Jeder Profi wird sagen: „Das macht man so nicht – da nimmt man nen SM57“. Das ist auch allgemein richtig und bringt entsprechend kontrollierbare Ergebnisse - aber ich finde das Ergebnis mit dem Kotec in vielen Fällen persönlich viel töfter. :mrgreen:

Ich denke man sollte die klassischen Vorgehensweisen und auch den Mainstream sicherlich nicht ignorieren aber auch nicht grundsätzlich als Mass aller Dinge ansehen.
Für mich selber war das eh nie der Hauptfocus da ich schon früher auf solche Sachen wie Accident Prone von Status Quo stand – und insofern auch so etwas eigenwillige Vorstellungen habe. :wink:

Die grosse Kunst für den Anwender ist ja die Fähigkeit viele Seiten wahrzunehmen und sich das für einen selbst passende herauszusuchen – ohne sich gruppendynamisch in eine Ecke ziehen zu lassen. :D
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von zettberlin »

autoandimat hat geschrieben: Im Grunde drehe ich so lange die Knöpfe (meistens nicht sehr lang) bis etwas herauskommt das im Gesamtgefüge zu nem für mich befriedigenden Ergebnis führt.
Mache ich meistens auch so. Allerdings habe ich mir angewöhnt, erst mal zu versuchen, ein Modul so weit wie möglich auszureizen, bevor ich ein weiteres dazunehme. Ich habe zum Beispiel auch einige schöne Sachen nur mit dem Head-Amp ohne Convolver zusammengeschraubt.

autoandimat hat geschrieben: Jeder Profi wird sagen: „Das macht man so nicht – da nimmt man nen SM57“.
Hier die Meinung eines richtigen Profis zum SM57:

http://www.electrical.com/item.php?page ... ures/1.jpg

Zitat: Piece of shit dynamic mic some people are inexplicably crazy about, so we bought one. [...] If you need to record something and there's no microphone available, this will do, I guess.
autoandimat hat geschrieben: aber ich finde das Ergebnis mit dem Kotec in vielen Fällen persönlich viel töfter. :mrgreen:.
Wenn es mit einem Plastik-Spielzeug-Mikro aus der DDR wie dem DM112 oder mit einem Phillips-Diktiergerät-Mikro so klingt, wie Du es haben willst, dann gibt es

a.) keinen Grund, ein 5000E-Brauner, ein Bändchenmikro aus einer mit Samt ausgeschlagenen Wurzelholzkiste oder sonst irgend etwas anderes zu verwenden.
b.) keinen Grund, sich dafür zu rechtfertigen ;-)
autoandimat hat geschrieben: Ich denke man sollte die klassischen Vorgehensweisen und auch den Mainstream sicherlich nicht ignorieren aber auch nicht grundsätzlich als Mass aller Dinge ansehen.
Das Mass aller Dinge ist, das, was man selbst hören will. Wenn man dazu neigt, andere Sachen als die meisten anderen hören zu wollen, dann ist das eben so ;-)

@brummer

Ich sehe keinen Grund, den Ampeffekt wieder zu entfernen. Wenn das Ding irgendwie färbt oder komprimiert, wird es vielen oft willkommen sein und wenn man es nicht braucht/haben will, muss man es ja nicht anknippsen :-)
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autoandimat
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von autoandimat »

zettberlin hat geschrieben:Hier die Meinung eines richtigen Profis zum SM57:

http://www.electrical.com/item.php?page ... ures/1.jpg

Zitat: Piece of shit dynamic mic some people are inexplicably crazy about, so we bought one. [...] If you need to record something and there's no microphone available, this will do, I guess.
Ich will mich da doch mal rechtfertigen: :lol: So alleine für sich gesehen klingt die Gitarre ja mit dem SM57 wirklich gut - aber es kommt für meine persönliche Vorstellung einfach vom Frequenzbereich her zu fett so dass es oft schwer zu bändigen ist sobald andere Instrumente dazu kommen.
Wenn ein einzelnes Instrument schon für sich eine raumfüllende Frequenz-Powerwand darstellt nimmt es den anderen Instrumenten leicht ihren Wirkungsbereich.

Gitarristen machen häufig den Fehler die Gitarre grundsätzlich als Dampfgeber zu sehen. Im Grunde wird ein dynamisches Bild aber von der Rhythmus-Sektion als gesamtes gebildet.
Das typische Problem im Proberaum: Der Gitarrensound der zu Hause soooo fett war hat plötzlich zur Folge dass er untergeht sobald Drummer, Basser und Keyboarder dazu kommen. :motz:
Der Gitarrist hört sich nicht und dreht sich lauter was aber nur das Gegenteil bringt, weil er den anderen ihren Frequenzrahmen weg futtert. :autschi:

Ich hab mal so als Beispiel ne ganz spiddeldünne Rhythmus-Gitarre mit dem gx_head ohne Convolver gebastelt (nix bei den Nebengeräuschen denken – sind halt Single-Coils :mrgreen: ):
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example1.wav
...das ganze gedoppelt:
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example2.wav

Klingt furztrocken und dünn – aber kommt den späteren Drums und dem Bass nicht in die Quere:
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example3.wav
...bisschen Akkord-Füllerei mit ZynAdd:
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example4.wav

Das ganze ist nu so ausgelegt dass man die Lead-Gitarre nur noch drauf preschen muss und von vorn herein genug Luft da ist:
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example5.wav

Wenn man jetzt wieder zum ersten Beispiel geht würde man nicht vermuten dass sich das ganze so im Gesamtbild verhält. Alles ist hörbar, die Bassdrums gehen nicht unter, nix verschlabbert und es ist ne gewisse Grunddynamik da – zumindest für meine Ohren. :mrgreen:
Wäre die Rhythmus-Gitarre fetter müsste ich anderswo gewaltige Abstriche machen. :hmm:

Das war sehr oft so die Schwierigkeit mit den SM57-Aufnahmen. Die Gitarre an sich klang deutlich besser aber der arme Mischer konnte sich hinterher entscheiden ob der Gitarrist oder der Drummer mit nem langen Gesicht nach Hause geht. :lol:

zettberlin hat geschrieben:Das Mass aller Dinge ist, das, was man selbst hören will. Wenn man dazu neigt, andere Sachen als die meisten anderen hören zu wollen, dann ist das eben so ;-)
Das ist das Mass der Dinge für mich persönlich natürlich auch. Aber bei weitem nicht das Mass aller Dinge. Ich denke dass sich viele Leute schon an gängigen Sounds orientieren und es auch nicht schlecht finden wenn der Faktor nicht unberücksichtigt bleibt.
Das tut er auch nicht – nur ich selber kann die nicht (oder nur sehr schwer) bauen. :wink:

zettberlin hat geschrieben:Ich sehe keinen Grund, den Ampeffekt wieder zu entfernen. Wenn das Ding irgendwie färbt oder komprimiert, wird es vielen oft willkommen sein und wenn man es nicht braucht/haben will, muss man es ja nicht anknippsen :-)
Ich denke auch dass ein Zusatz-Feature nicht schaden kann. :D
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von zettberlin »

autoandimat hat geschrieben: Wenn ein einzelnes Instrument schon für sich eine raumfüllende Frequenz-Powerwand darstellt nimmt es den anderen Instrumenten leicht ihren Wirkungsbereich.

Gitarristen machen häufig den Fehler die Gitarre grundsätzlich als Dampfgeber zu sehen. Im Grunde wird ein dynamisches Bild aber von der Rhythmus-Sektion als gesamtes gebildet.
Nein, wird er nicht :twisted: Das dynamische Bild wird genau so gebildet, wie man das im Einzelfall haben will :twisted:

Recht hast Du allerdings, wenn man davon ausgeht, dass man das eben so will, wie von Dir beschrieben. Und die klassiche Rockbandbesetzung hat sich nicht ganz zufällig so stark durchgesetzt.

Richtig ist, dass Gitarristen gerne sagen "Meine Band soll fett klingen!" wenn sie meinen "Meine Gitarre soll fett klingen."

Wer einen fetten und differenzierten Sound will (und NUR, wer das will) wird in der Tat die Gitarren lieber "dünn" klingen lassen. Richtig klassisch wird das, wenn man das im Arrangement umsetzt, wenn also die Gitarristen "dünn" und/oder dumpf spielen, wo es im Arrangement so am besten passt. Bei den alten Black Sabbath kann man das sehr schön hören. Der Bass ist immer sehr dumpf mit dezenten Spitzen im Mittenbereich, das Blech meist leise gespielt und die Drums überwiegend trocken. Und Iommi spielt gestoppt oder lässt eher dumpfe Akkorde ausklingen, wenn Ozzy seine liebliche Stimme erhebt.

Geschickt ist auch sowas wie die schwarze Metallica-LP. Wenn man sich das mit richtig amtlichen Kopfhörern bei mittlerer Lautstärke anhört, sind bei vielen Stücken gar keine fetten Zerrgitarren zu hören. Stattdessen eine Wand von meist mehreren dumpfen Gitarren mit leichtem Overdrive und dazu synchron ein paar ultradünne, leise Zerrklampfen. Alles zusammen klingt im Autoradio dann wie ein Metallica-Preset von einem schei.... öhh äähhh schönen Modeling-Amp.
autoandimat hat geschrieben: Ich hab mal so als Beispiel ne ganz spiddeldünne Rhythmus-Gitarre mit dem gx_head ohne Convolver gebastelt (nix bei den Nebengeräuschen denken – sind halt Single-Coils :mrgreen: ):
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example1.wav
...das ganze gedoppelt:
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example2.wav
Das erste ist echt sehr leise, das zweite würde ich gar nicht unbedingt als dünn bezeichnen. Ganz klassischer, mittiger Rhythmusgitarrensound wie man das von Bad Company und den frühen Judas Priest kennt. Sogar etwas fetter als die, würde ich sagen...
autoandimat hat geschrieben: Klingt furztrocken und dünn – aber kommt den späteren Drums und dem Bass nicht in die Quere:
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example3.wav
Echt nicht übel, wirklich nicht übel :-)
autoandimat hat geschrieben: ...bisschen Akkord-Füllerei mit ZynAdd:
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example4.wav
Na ja, Keyboards....
autoandimat hat geschrieben: Das ganze ist nu so ausgelegt dass man die Lead-Gitarre nur noch drauf preschen muss und von vorn herein genug Luft da ist:
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example5.wav
Da fällt mir spontan ein: der Hintergrund dürfte noch etwas karger, trockener und dabei irgendwie zackiger, "härter" sein damit die leadgit noch etwas extremer sägen kann, so schmatzende, kratzende, knisternde, blisternde Handliggeräusche und gelegentliche feedbacks könnte ich mir da vorstellen.
autoandimat hat geschrieben: Wenn man jetzt wieder zum ersten Beispiel geht würde man nicht vermuten dass sich das ganze so im Gesamtbild verhält. Alles ist hörbar, die Bassdrums gehen nicht unter, nix verschlabbert und es ist ne gewisse Grunddynamik da – zumindest für meine Ohren. :mrgreen:
Klingt für mich ziemlich Profilike, wenn die Drums etwas dynamischer, lebendiger wirken würden und ein interessanter Song auf dem Hintergrund laufen würde, würde ich mir das kaufen :-)

autoandimat hat geschrieben: Das war sehr oft so die Schwierigkeit mit den SM57-Aufnahmen. Die Gitarre an sich klang deutlich besser aber der arme Mischer konnte sich hinterher entscheiden ob der Gitarrist oder der Drummer mit nem langen Gesicht nach Hause geht. :lol:
Na gut, es gibt ja EQs und Automation und rausgefiltert, was man nicht haben will, ist leichter als reingerechnet, was fehlt.
autoandimat hat geschrieben:
zettberlin hat geschrieben:Das Mass aller Dinge ist, das, was man selbst hören will. Wenn man dazu neigt, andere Sachen als die meisten anderen hören zu wollen, dann ist das eben so ;-)
Das ist das Mass der Dinge für mich persönlich natürlich auch. Aber bei weitem nicht das Mass aller Dinge.
Also ist es jetzt das Mass aller Dinge oder "bei weitem nicht" :twisted: :twisted: :?:
autoandimat hat geschrieben: Ich denke dass sich viele Leute schon an gängigen Sounds orientieren und es auch nicht schlecht finden wenn der Faktor nicht unberücksichtigt bleibt.
Wer Rücksicht will, soll zahlen!

Wenn man in einer Muckerband Coversongs spielt die 1500E/Abend bekommt, dann darf der Kneiper auch erwarten, dass seine Gäste Message in a Bottle und Highway to hell so vorgespielt bekommen, dass sie mit dem Arsch wackeln und sich voll laufen lassen.

Aber wenn man sein eigenes Ding macht, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man macht sein eigenes Ding bis zum Exzess und hat Glück und wird genau deswegen vergöttert oder man versucht sich ranzuschmeißen, ist selbst nie richtig glücklich damit und die Leute merken eh´ dass das nix richtiges ist.

Vor 10 Jahren hat Antony Haggarty nicht mal einen Plattenvertrag bekommen. "Ach nö. Chansonartiges Schwulengedudel, noch dazu so over the top, dass es nicht mal was für Kleinkunstfreunde ist..." Vor zwei Jahren hat er dann einen Britaward bekommen, er kann innerhalb von ein paar Stunden 1000 Eintrittskarten für jeden Preis verkaufen und seine Alben stehen zum Vollpreis in jedem E-Markt stapelweise, inklusive der 200Gramm Virgindye Vinyls für 25E. Alle Kritiker nennen ihn einen Halbgott, ganz normale Leute auch. Dabei macht er immer noch das gleiche wie vor 10 Jahren, nur noch extremer, kompromissloser und weniger eingängig.

Das, meine Damen und Herren, nenne ich Erfolg.
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von autoandimat »

zettberlin hat geschrieben:Wer einen fetten und differenzierten Sound will (und NUR, wer das will) wird in der Tat die Gitarren lieber "dünn" klingen lassen.
Hmm, bekommst du das denn anders hin, dass ein druckvolles Gesamtbild erreicht wird - oder zumindest eines, bei dem kein Instrument von einem anderen zur Seite gedrängt wird? Ich würde nicht in Abrede stellen, dass das geht – aber ich bekomme das irgendwie nicht auf die Kette. :oops:
Vielleicht hab ich mich einfach zu sehr an Rainbow Rising festgebissen. :lol: Das Ding verfolgt mich seit dem erstmaligen Hören vor über dreissig Jahren bis heute. :D

zettberlin hat geschrieben:Na gut, es gibt ja EQs und Automation und rausgefiltert, was man nicht haben will, ist leichter als reingerechnet, was fehlt.
Das ist natürlich vollkommen richtig. Da kommt bei mir immer so meine Faulheit durch, möglichst wenig nachbearbeiten zu wollen und von daher gleich bei der Aufnahme mit nem schmaleren Signal zu arbeiten, weil es sonst erfahrungsgemäss oft zu Verdrängungen kommt. Das geht aber auch manchmal in die Hose und dann stehe ich da – das gebe ich zu. :lol:

zettberlin hat geschrieben:Also ist es jetzt das Mass aller Dinge oder "bei weitem nicht" :twisted: :twisted: :?:
Ich meinte das Mass der Dinge für meinen Einsatzbereich solange ich für mich selber musiziere. :wink:
Die Gedanken kamen ja weil brummer den Faktor „so klingen Gitarren heute eben“ als mögliche Gefahr, der man unter Umständen verfallen könnte, angesprochen hat - was auch tatsächlich durchaus passieren kann, sofern man sich dazu verleiten lässt diese Prämisse als Mass aller Dinge anzuerkennen.
Mich würde es aber in keinster Weise stören wenn jemand solche gängigen Sounds auch mit guitarix hinbekommt. Für mich persönlich hat das aber keine Priorität da ich es gar nicht kann. :mrgreen:

zettberlin hat geschrieben:Aber wenn man sein eigenes Ding macht, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man macht sein eigenes Ding bis zum Exzess und hat Glück und wird genau deswegen vergöttert oder man versucht sich ranzuschmeißen, ist selbst nie richtig glücklich damit und die Leute merken eh´ dass das nix richtiges ist.
Also ich denke da gibt es schon noch was dazwischen. Es kann ja auch durchaus für viele das eigene Ding sein, kommerzielle Sachen zu machen und die auch selber gut zu finden.
Eine strenge Entweder-Oder-Linie würde ich da nicht zwangsläufig ziehen. :wink:
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von brummer »

autoandimat hat geschrieben: zettberlin hat geschrieben:Ich sehe keinen Grund, den Ampeffekt wieder zu entfernen. Wenn das Ding irgendwie färbt oder komprimiert, wird es vielen oft willkommen sein und wenn man es nicht braucht/haben will, muss man es ja nicht anknippsen :-)


Ich denke auch dass ein Zusatz-Feature nicht schaden kann. :D
Na gut, dann habe ich jetzt einen dry/wet regler dazu-gepackt, und jeweils einen feedback Controller für den dry und für den wet Channel. Damit sitzt der postamp nun parallel im Ausgang und kann dazugemischt werden, über den feedbackcontroller kann die "Klangfarbe" der Kanäle eingestellt werden, so kann man einen trockenen klang mit einem fetten direkt mischen.
autoandimat hat geschrieben:Das ganze ist nu so ausgelegt dass man die Lead-Gitarre nur noch drauf preschen muss und von vorn herein genug Luft da ist:
http://www.freie-musik.com/mucke/postamp-example5.wav
das ist echt fett, hast du das auch in nen bisschen länger,
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von autoandimat »

brummer hat geschrieben:das ist echt fett, hast du das auch in nen bisschen länger,
Derzeit leider nicht. Das sind immer so eine Minute lange Jingles aus Andi's Experimentierecke. :mrgreen:
Aber der ursprüngliche Drumtrack war deutlich länger. Den müsste ich nur mit dem gekürzten tauschen und könnte die Aufnahme dann in der Form problemlos verlängern. :wink:
Bisher kommt das meiner Vorstellung von nem dynamischen Gesamtbild recht nahe. Ich würde ja idealerweise eine eingebettete Lead-Gitarre anstreben, so dass man die zwar wahrnimmt aber die Power von dem Bandgefüge kommt – Rainbow Rising halt. :lol:

Ich mach nachher mal noch nen Update. :wink:
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von zettberlin »

autoandimat hat geschrieben:
zettberlin hat geschrieben:Wer einen fetten und differenzierten Sound will (und NUR, wer das will) wird in der Tat die Gitarren lieber "dünn" klingen lassen.
Hmm, bekommst du das denn anders hin, dass ein druckvolles Gesamtbild erreicht wird - oder zumindest eines, bei dem kein Instrument von einem anderen zur Seite gedrängt wird?
Wenn KEIN Bass im Spiel ist und man eine tiefer gestimmte Gitarre mit 56er E-Saite, voll aufgedreht mit EQ hochgedreht bei 120Hz und abgesenkt bei 400Hz sehr fest mit Bassplektrum, nicht zu schnell und stark abgestoppt spielt, fragen die Leute nach dem Gig, ob man den Bass vom Band einspielt ;-)

Man kann das auch Braten lassen und einen sehr dumpfen Bass mitspielen lassen, dann gehen konventionell gespielte Drums eben etwas unter (auf Kyuss - Blues for the red sun gibt es ein paar Stücke in dem Stil).
Vielleicht soll ein Stück auch mal gar nicht drücken und grooven, sondern eher wie zähflüssige Lava alles plattwalzen, alles, was Spass macht ist erlaubt :twisted:
autoandimat hat geschrieben: Vielleicht hab ich mich einfach zu sehr an Rainbow Rising festgebissen. :lol: Das Ding verfolgt mich seit dem erstmaligen Hören vor über dreissig Jahren bis heute. :D
Festbeißen ist ein zweischneidiges Schwert. Speziell, wenn man eine Millionärscombo voller erfahrener Profis mit unbegrenzen Ressourcen zwischen die Zähne nimmt ;-) Rainbow Rising ist echt schwer zu schlagen mit den Mitteln, die man heute mit 0-Budget normalerweise zur Verfügung hat. Wie man sowas wie Stargazer hinbekommen könnte, wäre mir erst mal nicht sooo klar erkenntlich.
Ich habe eine Liste von Stücken, die für mich jenseits des Machbaren liegen. Killing Joke Invocation, Zeppelin Kashmir und dergleichen. Sachen, bei denen totale Profis alles an den Start bringen, was Profis machen können....
Die Sachen von der Liste geistern dann irgendwo im Hinterkopf als heilige Grale herum aber ich bin nicht so vermessen, dass ich entäuscht wäre, wenn ich sowas nicht hinbekomme.
autoandimat hat geschrieben:
zettberlin hat geschrieben:Na gut, es gibt ja EQs und Automation und rausgefiltert, was man nicht haben will, ist leichter als reingerechnet, was fehlt.
Das ist natürlich vollkommen richtig. Da kommt bei mir immer so meine Faulheit durch, möglichst wenig nachbearbeiten zu wollen und von daher gleich bei der Aufnahme mit nem schmaleren Signal zu arbeiten, weil es sonst erfahrungsgemäss oft zu Verdrängungen kommt. Das geht aber auch manchmal in die Hose und dann stehe ich da – das gebe ich zu. :lol:
Ich versuche auch meistens, mit einem Signal zu arbeiten, das schon beim Aufnehmen Spass macht und dann nur die Lautstärken anzupassen und versuche, die Sachen, die untergehen fetter zu machen ;-) Wenn ich wirklich was in den Frequenzen ausdünnen will, experimentiere ich in letzter Zeit öfter mit einem Filter.
autoandimat hat geschrieben:
zettberlin hat geschrieben:Also ist es jetzt das Mass aller Dinge oder "bei weitem nicht" :twisted: :twisted: :?:
Ich meinte das Mass der Dinge für meinen Einsatzbereich solange ich für mich selber musiziere. :wink:
:
Macht man das nicht immer?

Wenn man andere aufnimmt, sieht die Situation freilich ganz anders aus. Da kann man beraten und vorschlagen aber letztlich sollte man in der Lage sein, das, was ein Musiker sich vorstellt, so genau wie möglich umzusetzen.
autoandimat hat geschrieben: Die Gedanken kamen ja weil brummer den Faktor „so klingen Gitarren heute eben“ als mögliche Gefahr, der man unter Umständen verfallen könnte, angesprochen hat - was auch tatsächlich durchaus passieren kann, sofern man sich dazu verleiten lässt diese Prämisse als Mass aller Dinge anzuerkennen.
Mich würde es aber in keinster Weise stören wenn jemand solche gängigen Sounds auch mit guitarix hinbekommt. Für mich persönlich hat das aber keine Priorität da ich es gar nicht kann. :mrgreen:
Klar, ein Werkzeug sollte so flexibel wie möglich sein. Und ich denke, es sollte nicht unbedingt von selber auf 8 beliebte Arten "gut" klingen.
autoandimat hat geschrieben:
zettberlin hat geschrieben:Aber wenn man sein eigenes Ding macht, gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder man macht sein eigenes Ding bis zum Exzess und hat Glück und wird genau deswegen vergöttert oder man versucht sich ranzuschmeißen, ist selbst nie richtig glücklich damit und die Leute merken eh´ dass das nix richtiges ist.
Also ich denke da gibt es schon noch was dazwischen.
Nein.
autoandimat hat geschrieben: Es kann ja auch durchaus für viele das eigene Ding sein, kommerzielle Sachen zu machen und die auch selber gut zu finden.
Wenn es so ist, ist das völlig legitim. Ich finde zum Beispiel Bruno Mars allen Ernstes total witzig, intelligent und handwerklich sehr eindrucksvoll. Amy Winehouse ist auch wirklich überzeugend cool und Erikah Badu ist richtig gut. Gut gemachte, intelligente und authentisch wirkende Popmusik darf durchaus kommerziell und gefällig sein. Wenn man auf sowas steht und dann so gut macht, wie es irgend geht, dann kann ich das absolut anerkennen.

Nur, wenn man von dem, was man selbst gerne hören möchte, abweicht in der Hoffnung, mehr Leute erreichen zu können, ist das hässlich und albern.
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von brummer »

Moin

Habe heute gx_head-0.13.0 released,
http://sourceforge.net/apps/wordpress/guitarix/

Release Versionen und SVN sind nicht kompatible, für das release habe ich einige Installations-pfade ändern müssen, damit sich die Pakete von gx_head und guitarix nicht gegenseitig stören. Für SVN Nutzer gibts auch nichts neues im Release. :wink:

Die Post amp Implementation gefällt mir aber inzwischen so gut, das ich kaum noch ohne spiele, beide Amps mit unterschiedlichen Feedback über den dry/wet zusammengemischt, :yeah: , das ich mich entschlossen habe das auch ma denn Release usern zu präsentieren.

Danke für eure Inspirationen so weit,

gruß hermann
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von zettberlin »

brummer hat geschrieben:Moin

Habe heute gx_head-0.13.0 released,
http://sourceforge.net/apps/wordpress/guitarix/
Süpercool Danke!
Habs auf beiden Maschinen in Fedora gebaut und es läuft 1a+ :-)

Eine Sache ist mir aber aufgefallen: Wenn ich im Head einen richtig fetten Braten einstelle und dann das Monosignal von Head in Ardour aufnehmen will, kriege ich den Ausgang nicht so geregelt, dass es in Ardour unter 0db bleibt. Kann es sein, dass der Masterregler und er Gain-Begrenzer erst in der FX-Sektion greift?

Prinzipiell wäre das kein unlösbares Problem, dann nehme ich eben beide FX-Kanäle ohne aktives FX auf einen Kanal auf. Aber an der Oberfläche wirkt das nicht sehr logisch, schließlich ist der Master-Regler am Head "angebaut" ;-)

Ach so: ich habe gerade eine Ibanez RG 565 zur Hand, mit der Guitarix freilich noch mal ganz anders klingt ;-) . Werde wohl demnächst noch ein paar Presets und auch ein paar selbst aufgenommene IR-files schicken. Ich habe im Treppenhaus der neu gebauten Musikschule um die Ecke ein paar Fingerschnippser aufgenommen (mit meinem Telefon....) und was soll ich sagen: wenn man an der Aufnahme ein bisschen herummanipuliert, klingt das tatsächlich ziemlich echt :twisted:
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von brummer »

zettberlin hat geschrieben:Süpercool Danke!
Habs auf beiden Maschinen in Fedora gebaut und es läuft 1a+ :-)
Gut zu hören. :D
zettberlin hat geschrieben:Eine Sache ist mir aber aufgefallen: Wenn ich im Head einen richtig fetten Braten einstelle und dann das Monosignal von Head in Ardour aufnehmen will, kriege ich den Ausgang nicht so geregelt, dass es in Ardour unter 0db bleibt. Kann es sein, dass der Masterregler und er Gain-Begrenzer erst in der FX-Sektion greift?
Prinzipiell wäre das kein unlösbares Problem, dann nehme ich eben beide FX-Kanäle ohne aktives FX auf einen Kanal auf. Aber an der Oberfläche wirkt das nicht sehr logisch, schließlich ist der Master-Regler am Head "angebaut" ;-)
Jup, also der Master gain sitzt im amp und regelt das Mono Signal, aber der Gain-Begrenzer, im Level Meter sitzt tatsächlich erst im fx, da das Level Meter die GesamtAusgabe anzeigt, erschien es mir logischer den Gainbegrenzer auch dort zu platzieren.
Ich kann ja ma noch nen Gainbegrenzer im Mono Rack einbauen, dann sollte es damit keine Probleme geben. Der Master gain Regler regelt ja auch den Einfluss der 3.ten Röhre.

EDIT::/ okay, habe einen mono level out regler im mono rack eingebaut :)
zettberlin hat geschrieben:Ach so: ich habe gerade eine Ibanez RG 565 zur Hand, mit der Guitarix freilich noch mal ganz anders klingt ;-) . Werde wohl demnächst noch ein paar Presets und auch ein paar selbst aufgenommene IR-files schicken. Ich habe im Treppenhaus der neu gebauten Musikschule um die Ecke ein paar Fingerschnippser aufgenommen (mit meinem Telefon....) und was soll ich sagen: wenn man an der Aufnahme ein bisschen herummanipuliert, klingt das tatsächlich ziemlich echt :twisted:
Cool, bin ma gespannt :)
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von brummer »

Habe heute eine Nachricht von Bernardo Barros erhalten, er hat guitarix/gx_head als SuperCollider Plugin suite portiert, ich selber nutze SuperCollider nicht, ist aber trotzdem interesant.
https://github.com/smoge/gxplugins
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Re: gx_head (guitarix)

Beitrag von zettberlin »

Habe mal ein neues preset hochgeladen:

http://lapoc.de/spinoffs/gx_head/presets.tar.gz

Es ist ein ziemlich brutal eingestellter JCM2000 ohne FX außer einem vorsichtig eingestellten Noisegate (sehr nützlich, funktioniert gut :-) ) Außerdem sind Echo, Phaser, Chorus und Flanger eingebaut und eingestellt aber ausgeschaltet. Am Headteil sollte pre-gain auf 20 und drive auf etwa 9 Uhr stehen. Hat man einen MIDI-Controller angeschlossen, wird das erst gesetzt, wenn man die Regler am MIDI-Gerät kurz anstößt.

Der Convolver ist auch eingestellt und auch eingeschaltet. Ich habe eine Impulsdatei beigelegt, die ich selber im Treppenhaus der hübschen neuen Beton/Backstein-Musikschule in der Bizet-Strasse hier in Berlin/WS aufgenommen habe. Der Mix-Anteil des Convolvers sollte nicht über 15 stehen, sonst wird das Signal extrem verhallt und matschig. Zwischen 10 und 15 gibt der Convolver dem Signal einen ziemlich authentischen Treppenhaus-Raumsound und hebt auch die Mitten etwas an, was das Signal etwas runder wirken lässt.

Als Gitarre hatte ich erstmals eine Ibanez RG 565:

http://ibanez.wikia.com/wiki/RG565

Klingt deutlich anders ;-)

Was ich irgendwie nicht hinbekomme, ist eine Einstellung, bei der GX_head auf das Signal der 565 ähnlich wie ein größerer echter Amp mit Masterkanal reagiert.
An einem HK Attax 100 könnte man den Master voll aufdrehen, den Lead vorsichtig (vielleicht auf 12 Uhr) und dann könnte man mit an der Gitarre runtergeregelter Lautstärke gut hörbar ganz leicht angezerrten Leadsound spielen. Dreht man dann für das Solo an der Gitarre voll auf, sägt es gar fürchterlich.
Mit GX_head bekomme ich es nur so hin, dass es entweder nicht richtig sägt oder bei leiser Gitarre nur ein deutlich angezerrter oder sehr leiser, nicht sehr brillianter Cleansound herauskommt...

Ich werde mal weiter basteln -- bis bald :-)
nostrum fungitur
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