Musik machen im Cluster - geht das?

hier soll alles rein, was zum thema linux und musikmachen gehört, aber nicht mit speziellen programmen, speziellen distributionen oder spezieller hardware zusammenhängt...
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Mitsch
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Musik machen im Cluster - geht das?

Beitrag von Mitsch »

Hi!

Kann da jemand was zu sagen? Wie gut funktionieren mehrere Computer als Clusterverbund als Realtime-Audio-Workstation? Oder produziert die Netzwerkverbindung zu viel Latenz, um so etwas sinnvoll nutzen zu können?

Grüße!
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khz
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Re: Musik machen im Cluster - geht das?

Beitrag von khz »

Mit Netjack hatte ich bisher keine schlimmen Latenz Probleme.
Ein Gigabit Switch sollte ausreichen.
Meist Route ich aber Analog über ein HW Mischpult (Send/Return z.B.) oder direkt mit SPDIF oder ADAT, je nach Laune bzw. Patch vorhaben.
Mit Jacktrip sollte man VDSL haben, dann sollte das auch funkt (falls du an verschiedenen Orten gleichzeitig sein solltest (; ).
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Re: Musik machen im Cluster - geht das?

Beitrag von zettberlin »

Mitsch hat geschrieben:Hi!

Kann da jemand was zu sagen? Wie gut funktionieren mehrere Computer als Clusterverbund als Realtime-Audio-Workstation?
Kommt drauf an, was Du genau unter "Cluster" verstehst ;-)

wenn es um eine Renderfarm geht, bei der Du auf einem Master arbeitest und Deine Anwendung Daten auf anderen Kisten im Netzwerk berechnen lässt, muss die Anwendung das drauf haben. Cinelerra kann es, Blender sollte es auch können.

Viel einfacher ist es freilich, zum Beispiel nur die Aufnahmen auf einem Rechner und Effekte auf anderen laufen zu lassen.
Mitsch hat geschrieben: Oder produziert die Netzwerkverbindung zu viel Latenz, um so etwas sinnvoll nutzen zu können?
Die Latenzen sollten akzeptabel niedrig sein.
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Mitsch
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Re: Musik machen im Cluster - geht das?

Beitrag von Mitsch »

zettberlin hat geschrieben:Kommt drauf an, was Du genau unter "Cluster" verstehst ;-)
Ich dachte da an so etwas: Eine Software sorgt dafür, dass die Aufgaben auf die verschiedenen Rechner verteilt wird und für die Anwendung sieht alles so aus, als wäre da einfach nur ein einzelner Computer mit einem Mehrkernprozessor. Zumindest ging ich immer davon aus, dass das so gemacht wird, wenn von Clustern die Rede ist. Jedenfalls gibt es "Beowulf" als OpenSource-Cluster- Software, mit der man da vielleicht herumexperimentieren könnte.
Allerdings wissen wir ja alle, dass Echtzeit-Audio die Formel 1 der Computeranwendungen ist und da kam die Frage auf, ob die Anforderungen nicht letztlich zu hoch für einen Rechnerverbund sind. Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass die Latenz zwischen Soundkarte, Speicher und CPU in einem einzelnen System besser miteinander gekoppelt sind, als über ein Netzwerk. Kann mich aber auch irren.
zettberlin hat geschrieben:Viel einfacher ist es freilich, zum Beispiel nur die Aufnahmen auf einem Rechner und Effekte auf anderen laufen zu lassen.
Genau so etwas hat PD mal auf der Ardour-Mailingliste empfohlen. http://ardour.org/node/268
Mit Netjack. "Kostet" 128 Frames Latenz, wenn man das so macht. Klingt akzeptabel…

Das Blöde ist halt, dass man zwei Computer-Arbeitsplätze auf seinem Schreibtisch unterbringen muss, mal ganz abgesehen, dass man da auch immer von System zu System switcht. Da komm ich durcheinander.
Und da scheint mir so ein Clusterverbund, dass ich mir Ideal so vorstelle, dass ich beispielsweise auf meinem Arbeitsplatz lediglich ein leises Laptop mit zweitem Monitor stehen habe und im Hintergrund irgendwo ein lärmender Serverschrank für Performance sorgt, deutlich komfortabler…
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Mitsch
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Re: Musik machen im Cluster - geht das?

Beitrag von Mitsch »

khz hat geschrieben:distcc ;)
Ja, genau - so etwas. Die Frage ist halt die nach Echtzeitfähigkeit… :)
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Re: Musik machen im Cluster - geht das?

Beitrag von zettberlin »

Mitsch hat geschrieben:
Das Blöde ist halt, dass man zwei Computer-Arbeitsplätze auf seinem Schreibtisch unterbringen muss, mal ganz abgesehen, dass man da auch immer von System zu System switcht. Da komm ich durcheinander.
Man kann auch so einen Verbund von nur einem Rechner steuern. Erstens lassen sich zum Beispiel MIDI-Daten mit aseqnet via Netz recht bequem verschicken, zweitens gibt es ja auch ssh und X-forwarding. Ich habe mal vor einigen Jahren 10 Rechner als Orchester von meinem Laptop aus gesteuert:

http://lapoc.de/news-blip.php
Mitsch hat geschrieben:
Und da scheint mir so ein Clusterverbund, dass ich mir Ideal so vorstelle, dass ich beispielsweise auf meinem Arbeitsplatz lediglich ein leises Laptop mit zweitem Monitor stehen habe und im Hintergrund irgendwo ein lärmender Serverschrank für Performance sorgt, deutlich komfortabler…
Besser ist das schon. Aber der Aufwandt, das einzurichten ist eine andere Sache. Schließlich muss das Betiebssystem, auf dem die Anwendungen laufen de facto virtualisiert sein, damit es aus Sicht der Anwendungen reibungslos auf die Ressourcen der Slaves zugreifen kann. Ob das dann 1:1 stabil läuft, würde mich auch noch interessieren. Speziell, wenn es um Antwortzeiten unter 10 ms geht ;-)
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khz
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Re: Musik machen im Cluster - geht das?

Beitrag von khz »

Welche Audioprogramme unterstützen denn überhaupt so "echtes" Cluster´n?
Ja ssh, X oder Remote Desktop fände ich eher nicht so doll. Mitsch hat schon recht mit: "Da komm ich durcheinander."
Noch besser du hast ein Rechner von wo aus du alle Programme startest und der "Hauptrechner" verteilt von sich aus die Last/Programme auf die anderen. So das die anderen Rechner ~egal sind (X) und im laufenden Betrieb du Rechner dazu schalten bzw. abschalten kannst.
Nett wäre dann eine Distribution die darauf Optimiert ist oder eine howto.
Alle (Audio) Programme sollten in Zukunft so gebaut sein!
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