1. Audio4Linux-Konferenz

warum opensource wie linux verwenden? warum bietet das neue möglichkeiten? warum kein bock auf den weg der industrie? und was denkst du darüber?
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Mitsch
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1. Audio4Linux-Konferenz

Beitrag von Mitsch »

Hi!

Bin gerade bei Zettberlins Samples auf 'ne nette Idee gekommen. Mal sehen, wie das hier ankommt...

Ich träum ja schon lange von einem "Referenz-Drumkit" für Hydrogen oder überhaupt frei lizensiert und habe auch schon mit einem professionellen Schlagzeuger darüber philosophiert, wie man so etwas machen kann.
Meine Erfahrung ist nämlich die: Selbst kommerzielle Angebote, die meinen finanziellen Rahmen sprengen würden, leisten nicht das, was nötig wäre, um ein Schlagzeug zu - sagen wir mal - 95% zu ersetzen. (100% geht eh nicht - ein Sampler kann ein akustisches Instrument nie zu 100% ersetzen!). Bei frei lizensierten Samples (z.B. bei Freesound.org) ist es in der Regel noch schlimmer: Man muss sich mühsam ein Kit zusammensuchen, dass dann am Ende aber nicht einmal geringste Dynamikabstufungen beinhaltet. Hydrogen bietet zwar komplette Kits an, die meisten aber elektronisch (von gängigen Drumcomputern gesampelt) oder mit zu wenig Dynamikstufen oder Spielvariation - ganz abgesehen davon lässt auch der Klang der akustischen Drums Wünsche offen.

Ein Perfektes Set sieht für mich so aus:
  • *24bit / 48kHz im flac-Format
    *8 Dynamikstufen (von ppp bis fff - die gängigen dynamischen Grundstufen)
    *Ausklingen bis zum Erreichen des Grundrauschens (Kürzer machen ist nie das Problem)
    *Ein umfassendes Repertoire an Klangvariationen! (Z.B. Becken: Kuppe, Mitte, Außen angeschlagen. Snare: Fell mitte, Fell außen, Rimshot, Rimklick, das alles mit und ohne Snare-Teppich. Sämtliche Schlaginstrumente mit unterschiedlichen Drumsticks (Besen, Schlägel) angeschlagen, etc...)
    *überhaupt: etc (Vielleicht fällt ja jemandem noch etwas ein.)
Kurz: Die Latte soll hoch gelegt werden - und zwar so hoch, dass professionelle Anbieter solcher Samples in Zukunft keinen zusammengewürfelten Schrott mehr anbieten können. Ich wäre gerne bereit, für eine sauber geordnete, einigermaßen vollständige Samplesammlung Geld hinzulegen, aber das, was ich bisher angeboten bekommen habe, war entweder viel zu teuer, und/oder nur für ein bestimmtes Programm/Gerät und/oder schlicht und ergreifend unvollständig/chaotisch organisiert. Mal ganz abgesehen davon, dass für Hydrogen wahrscheinlch eh nix auf dem Markt zu bekommen ist, geschweige denn in der Qualität, wie ich es mir vorstelle. Also: Selber machen.

Was braucht es dafür?
  • *Einen erfahrenen Schlagzeuger, der in der Lage ist, ein Schlagzeug sauber zu stimmen und die erwähnten 8 Dynamikstufen relativ sicher zu spielen.
    *Ein gutes Drumkit.
    *Gutes Aufnahme-Equipment, viele verschiedene Mikrophone.
    *Am besten 2 Leute, die sich mit der Aufnahme beschäftigen. (Einer am Rechner, einer im Aufnahmeraum.)
    *Einer, der das ganze Dokumentiert. (Im Sinne von: Aufnahme Snare, Rimshot, Mezzoforte heißt xxx.flac und liegt /da/und/dort. Falls man noch n Livestream für's Internet machen will, braucht's halt noch mehr Leute...)
    *Vielleicht auch einen, der die Samples gleich in Hydrogen einfügt und konfiguriert.
    *Ein neutraler Aufnahmeraum
    *Zeit
Mikros habe ich schon 'n paar:
  • 2 AKG C-1000S
    3 Shure SM-57
    4 Shure Beta 58
    4 Sennheiser e 904
    1 Shure Beta 52
    1 Beyerdynamik Stereo-Mikro
...aber man kann ja nie genug haben!

Leider leben wir räumlich ja etwas verstreut. (Nicht alle können in Berlin wohnen - will ich auch garnich! ;) ) Aber vielleicht könnte man sich unter dem Motto "1. Audio4Linux-Konferenz" mal n paar Tage Zeit nehmen und damit die erste OpenSource-Musik-Software-Konferenz für Anwender ins Leben rufen.
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corresponder
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Beitrag von corresponder »

hi,

hat sich da schon was getan?
ich hab mir vor jahren mal ein analoges drumkit für hydrogen gebastelt,
aber professionell ist das nicht ;-) eher homegrown...


gruss

c.
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Mitsch
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Beitrag von Mitsch »

Naja, Du siehst ja, wie viel Euphorie mein Aufruf mit sich brachte... :)

Alleine kann ich das nicht stemmen. Schon allein deswegen nicht, weil ich kein Schlagzeuger (geschweige denn ein guter) bin und auch kein Schlagzeug besitze. Ich kenne hier in der Gegend nur einen - mit dem habe ich die Idee auch entwickelt - mit dem ich das machen könnte. Aber der hat wenig Zeit und den treffe ich nur selten. Wenn das "drumherum" stimmt, also: alles andere abgecheckt ist (Aufnahmeraum, Equipment, Zeitraum, Leute, die helfen, ein Plan, was gespielt werden muss), dann bekomme ich den wahrscheinlich schon dazu, mit Schlagzeug und sogar ein paar besseren Mikrophonen, als ich sie habe, anzukommen. Vorausgesetzt, er ist da frei. Dann hängt der sich auch rein - wahrscheinlich mehr als mir lieb ist: "Was? Hydrogen? Läuft das auch auf meinem Mac? Mein Logic-Sampler kann da aber deutlich mehr, wollen wir das nicht lieber dafür machen? Benutzen ja auch mehr Leute... Und was soll das mit dem Creative Commons?"
Ich hab's auch irgendwie satt, mich ständig erklären zu müssen. Man kommt sich vor, wie ein Missionar.

Tja, schon Scheiße, dass wir so'n zersplitteter Haufen sind. Ich glaube, mit demselben Spirit ließe sich einiges leichter erledigen. Aber zuviel Zeit und Kosten, die durch die Überbrückung der Distanzen anfallen, darf es halt auch nicht kosten. Von dem her bin ich nicht ganz so enttäuscht, dass die Euphorie sich in Grenzen hält.
Ich hau den Schlagzeuger aber nochmal an, wenn ich ihn treffe. Vielleicht tut sich da was für die Osterferien auf. Aber leider kann ich Dir in nächster Zeit noch keine guten Samples anbieten.
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Re: 1. Audio4Linux-Konferenz

Beitrag von zettberlin »

Mitsch hat geschrieben:
Ein Perfektes Set sieht für mich so aus:
  • *24bit / 48kHz im flac-Format
Wieso FLAC? das Ganze wäre mit unbehandelten 32Float/96KHz WAV auch nich größer als vielleicht 200MB - geht doch....

Mitsch hat geschrieben:
Was braucht es dafür?
  • *Einen erfahrenen Schlagzeuger, der in der Lage ist, ein Schlagzeug sauber zu stimmen und die erwähnten 8 Dynamikstufen relativ sicher zu spielen.
    *Ein gutes Drumkit.
Oder 2 oder 3 zur Auswahl...
Mitsch hat geschrieben: *Zeit
Ja - die Zeit, die Bestie, die uns allen im Nacken sitzt...
Mitsch hat geschrieben: Mikros habe ich schon 'n paar:
  • 2 AKG C-1000S
    3 Shure SM-57
    4 Shure Beta 58
    4 Sennheiser e 904
    1 Shure Beta 52
    1 Beyerdynamik Stereo-Mikro
[/list]
...aber man kann ja nie genug haben!
Was man braucht, ist ein wirklich amtliches Bassdrum-Mikro. Ich bastele gerade mit einem Hardware-Experten an einer Idee für einen umgebauten Lautsprecher(eigentlich perfekt: ein dynamisches Mikro mit 8-Zoll-Membrane....).
Ansonsten ein wirklich gutes dynamisches Mikro für Snare und ein sehr gutes Kondensator für alles andere.

Was die Frage Hydrogen angeht:

Ich bin von H2 nicht mehr so überzeugt. Es macht diverse Probleme, wenn es um Sampleraten jenseits des Consumerbereichs geht und bietet für meinen Geschmack auch nicht genug Flexibilität im Instrumenteditor.

Ich hab` mal was mit Specimen gemacht:

http://gnupc.de/~zettberlin/law/samples ... 01.tar.bz2

Tester willkommen ;-)

Specimen ist zwar nicht so komfortabel wie H2, kann aber mehr, was layers und transition angeht und hat auch das ganze Brett an Filtern und LFO an Bord. Der einzige große Nachteil: Speci kann nur eine Stereosumme ausgeben, mal sehen, wie sich das entwickelt...

Mitsch hat geschrieben: Leider leben wir räumlich ja etwas verstreut. (Nicht alle können in Berlin wohnen - will ich auch garnich! ;) ) Aber vielleicht könnte man sich unter dem Motto "1. Audio4Linux-Konferenz" mal n paar Tage Zeit nehmen und damit die erste OpenSource-Musik-Software-Konferenz für Anwender ins Leben rufen.
Das wäre absolut super-cool ;-)
Mit genug Vorlauf kann ich mir auch die nötige Zeit nehmen.
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Mitsch
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Re: 1. Audio4Linux-Konferenz

Beitrag von Mitsch »

zettberlin hat geschrieben:
Mitsch hat geschrieben: Ein Perfektes Set sieht für mich so aus:
  • *24bit / 48kHz im flac-Format
Wieso FLAC? das Ganze wäre mit unbehandelten 32Float/96KHz WAV auch nich größer als vielleicht 200MB - geht doch....
Das ist für mich kein Dogma. Kann man eh hin und her konvertieren - ist ja verlustfrei. Ich find FLAC besser, weil sowohl im Internet als auch auf der Festplatte 100 oder 200 MB eben ein Unterschied sind. Ich vermute allerdings, dass das Vorhaben auf deutlich über 200MB Rohdaten anwächst... Denke an die Becken in 8 Dynamikstufen!

(Moment, muss ich mal ausrechnen... 24 bit=3 Bite. 48000 Samples pro Sekunde = 144000 Bite / Sekunde. Wieviele Sekunden braucht es, ein Schlagzeug abzunehmen? Unterschiedlich. Ich rechne jetzt mal durchschnittlich 3 Sekunden pro Trommel, 20 Sekunden pro Becken. 5 Trommeln inkl. Bassdrum = 15s, 3 Becken = 60s. HiHat fehlt noch. Im Durchschnitt 5s.
Also alles zusammen 80 s. Mal 8 für alle Dynamikstufen = 640 s. Pro Schlaginstrument ungefähr 5 Spielvariationen = 3200 s. 3200 x 144000 Bite = rund 44 MB. Is zwar knapp bemessen, aber stimmt schon - Du hast recht.)

Nevermind.
zettberlin hat geschrieben:
Mitsch hat geschrieben:Was braucht es dafür?
  • *Einen erfahrenen Schlagzeuger, der in der Lage ist, ein Schlagzeug sauber zu stimmen und die erwähnten 8 Dynamikstufen relativ sicher zu spielen.
    *Ein gutes Drumkit.
Oder 2 oder 3 zur Auswahl...
Wenn wir das mit der Zeit hinbekommen, dann auch gerne 10 verschiedene Drumkits... :)
Ich glaube, es gibt 'ne Menge Schlagzeuger, die es cool fänden, wenn Ihr komplettes Schlagzeug gesampelt wird. Darf ja auch mal n schlecht gestimmtes dabei sein - kann man sicher auch mal brauchen.
Aber wie Du schon sagtest:
zettberlin hat geschrieben:Ja - die Zeit, die Bestie, die uns allen im Nacken sitzt...
zettberlin hat geschrieben: Was man braucht, ist ein wirklich amtliches Bassdrum-Mikro.
Das Beta 52 ist eigentlich ein solches - sagt zumindest Shure. Nee, für die Bühne ist das schon o.k. - da komme ich eigentlich besser mit zurecht, als mit einem D112 z.B.
zettberlin hat geschrieben:Ich bastele gerade mit einem Hardware-Experten an einer Idee für einen umgebauten Lautsprecher(eigentlich perfekt: ein dynamisches Mikro mit 8-Zoll-Membrane....).
Mmh. Da bin ich skeptisch, ob das so etwas wird, was man einen "studiotauglichen" Bassdrumsound nennt?
Wie ich schon in einem anderen Thread zum besten gab: "Echte" Bassdrummikrophone finde ich für's Studio zu dumpf - und das wird nicht dadurch besser, dass man eine größere Membran nimmt. Denn die Physik sagt: Je größer die Membran, desto niedriger die obere Granzfrequenz. Und damit wird das Ergebnis mit einer 8''-Membran noch viel dumpfer, als das, was ich mit meinem Beta 52 hinbekomme...
Aber lass Dich nicht von mir abhalten - kann ja gut sein, dass damit trotzdem ein wie auch immer geartetes rundes Ergebnis erzielbar ist. Ich habe noch nie gehört, wie das klingt.
zettberlin hat geschrieben:Ansonsten ein wirklich gutes dynamisches Mikro für Snare und ein sehr gutes Kondensator für alles andere.
Beim Stichwort "wirklich gutes dynamisches Mikro" fällt mir eigentlich nur eines ein: Sennheiser MD 441. Mit dem kannst Du nicht nur Snares und Becken abnehmen, sondern wahrscheinlich auch Dein Bassdrum-Problem lösen. Leider habe ich keins - bei einem Stückpreis von 700 € kann ich es mir auch gar nicht leisten. Mal ganz abgesehen davon, dass ich mir im Live-Betrieb dann auch eine Security nur für das Mikro mieten müsste.
Hatte nicht kürzlich jemand im Forum geschrieben, er hätte ein paar dieser Mikros?
zettberlin hat geschrieben: Was die Frage Hydrogen angeht:

Ich bin von H2 nicht mehr so überzeugt. Es macht diverse Probleme, wenn es um Sampleraten jenseits des Consumerbereichs geht und bietet für meinen Geschmack auch nicht genug Flexibilität im Instrumenteditor.
Im Vergleich zu dem, mit was ich davor gearbeitet habe (dem Akai S2000) ist der H2 schon einfach gestrickt - was auch seine Vorteile hat: Nicht alles, was es da gab, ist für einen Drumcomputer vonnöten. Große Samples habe ich bisher nicht ausprobiert, von dem her fiel mir da auch nix auf, dass es da Probleme gibt. Aber schlimm an H2 ist, dass es nicht möglich ist, eine sogenannte Mute-Group zu erstellen. Das ist insbesondere zum realistischen nachempfinden von HiHats wichtig, weil es möglich sein muss, mit einem HH-Pedal-Sample ein HH-Open-Sample zu beenden. (Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt.)
Ich hoffe nur, dass das inzwischen implementiert ist! Das ist einfach ein muss für einen Drumcomputer!
Tja, und die Fehler und was sonst noch fehlt - ich glaube, da sind leider nicht so viele an der Entwicklung beteiligt. Ich habe mich in die Mailingliste eintragen lassen und da tut sich so gut wie gar nichts. Von den Grundzügen her finde ich das Teil aber vorbildlich. Man kann nur hoffen, dass es da weiter geht!

[edit]Gerade fällt es mir wieder ein: Genau das wollte ich ja ursprünglich mit so einem Projekt auch mit anschieben: Ein amtliches Drumkid für Hydrogen, damit da mal Schwung in die Bude kommt! Die Samples sind ja dadurch nicht exklusiv nur für H2 benutzbar. Aber, es würde Aufmerksamkeit für diese Software erzeugen - Aufmerksamkeit, die dort dringend benötigt wird. [/edit]
zettberlin hat geschrieben: http://gnupc.de/~zettberlin/law/samples ... 01.tar.bz2
Tester willkommen ;-)
Da greife ich gleich mal zu!
zettberlin hat geschrieben:
Mitsch hat geschrieben: Aber vielleicht könnte man sich unter dem Motto "1. Audio4Linux-Konferenz" mal n paar Tage Zeit nehmen und damit die erste OpenSource-Musik-Software-Konferenz für Anwender ins Leben rufen.
Das wäre absolut super-cool ;-)
Mit genug Vorlauf kann ich mir auch die nötige Zeit nehmen.
Schon mitbekommen? Wir wollen uns im Sommer treffen!
http://www.audio4linux.de/forum/viewtopic.php?t=890
Allerdings ohne Arbeit. Naja, vielleicht kann man ja vorher oder danach noch so etwas angehen... :)

Grüße!
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